Reisekoffer (braucht derzeit keiner) und Handtaschen verkauft Wolfgang Mayer. Das Geschäft in der Wiener Favoritenstraße hat er von den Eltern übernommen. Weil er vor dem Ruin steht und noch keinerlei Hilfe erhalten hat, ist der 56-Jährige in den Hungerstreik getreten: „Ich will nur, was uns die Regierung versprochen hat.“
Fixkostenzuschuss, Umsatzersatz, Kredite: Mayer hat nach eigenen Angaben noch nie Corona-Gelder erhalten. Deshalb übernachtet er seit Mittwoch auf dem Boden seines Shops und nimmt nur Wasser sowie Tee mit Honig zu sich. „Ich fühle mich zittrig, aber es geht noch“, sagt der Unternehmer, der telefonisch mit seinem Arzt Kontakt hält.
Hungern - aber nicht bis zum Koma
Durch Tafeln in der Auslage macht er seinen Streik öffentlich. Mittlerweile beschäftigt der Fall die Wirtschaftsagentur Wien. „Wir können keine Bundesförderungen ersetzen, aber wir helfen ihm bei rechtlichen Fragen usw.“, erklärt eine Sprecherin. Mayers Probleme seien ein Mix aus Pech (Straßenumbau), versäumten Fristen und Lockdown-Sperren. Der Favoritner wird weiter hungern, aber nicht bis zum Koma: „Ich will ja nicht die Spitäler belasten.“
Alex Schönherr, Kronen Zeitung
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