Eine Gruppe von US-Bundesstaaten bereitet Insidern zufolge eine Klage wegen wettbewerbsfeindlichen Verhaltens gegen den weltgrößten Suchmaschinenanbieter Google vor. Geplant sei, die Klage Anfang bis Mitte Dezember einzureichen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
Erst im Oktober hatten das Justizministerium und elf Bundesstaaten die Tochter des Internetkonzerns Alphabet verklagt. Sie werfen dem Unternehmen vor, bei Suchergebnissen und im Werbegeschäft Konkurrenten benachteiligt zu haben, was Google wiederum zurückweist. Die Bundesstaaten Colorado, Iowa, Nebraska, New York, North Carolina, Tennessee, und Utah, die hinter der jüngsten Klage stehen, wollen ihr Verfahren mit dem des Justizministeriums verknüpfen.
Google zählt mit einem Umsatz von 162 Milliarden Dollar (rund 137,5 Milliarden Euro) zu den größten Unternehmen der Welt. Anti-Trust-Verfahren von ähnlichen Dimensionen gab es in den USA 1998 gegen Microsoft und 1974 gegen AT&T. Das Microsoft-Verfahren wird wegen der Einbremsung des Softwarekonzerns als ein Wegbereiter des Internetbooms angesehen. Das AT&T-Verfahren führte zu einer Neuordnung des Telefonnetzes in den USA.
Britische Wettbewerbsbehörde nimmt Google ins Visier
Ärger droht dem Internetkonzern aber auch in Großbritannien. Dort prüfen die zuständigen Wettbewerbshüter jetzt Schritte gegen den weltgrößten Suchmaschinenanbieter wegen dessen zielgerichteter Werbung. Das Vermarkter-Bündnis MOW habe eine Beschwerde eingereicht, um die Einführung von Googles sogenannter Privacy-Sandbox-Technologie zu verzögern. MOW kritisiert, dass durch die Neuerung weitere Anwendungen wie der Login von dem US-Konzern kontrolliert würden.
Derzeit werde geprüft, ob ein Verfahren eingeleitet werde, teilte die Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde CMA mit. Auch vorläufige Maßnahmen kämen infrage, um wettbewerbsschädliches Vorgehen zu unterbinden. Google war zunächst nicht erreichbar. Privacy Sandbox ist ein Maßnahmenkatalog, mit dem Google Privatsphäre und personalisierte Werbung zusammenbringen will. Die Veränderungen sollen MOW zufolge Anfang 2021 volle Wirkung entfalten.
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