Nach einem Herzinfarkt und vier Operationen ist Horst K. (52) aus Katsdorf (Oberösterreich) aus Sorge um seine Gesundheit extrem vorsichtig. Die Corona-Pandemie bedeutet für ihn eine permanente Gefahr. Dass das AMS ihm ausgerechnet Jobs als Supermarkt-Kassierer und Schulbuslenker vermitteln will, betrachtet er als zynischen Akt.
„Ständig wird von öffentlicher Seite über den Schutz von Risikopatienten geredet. Doch zumindest was das AMS anbelangt, scheinen das nur Worthülsen zu sein“, ärgert sich Horst K. aus Katsdorf, der aktuell gerade eine neue Arbeitsstelle sucht. Der 52-Jährige hat in der Vergangenheit einen Herzinfarkt und vier schwere Operationen überstanden.
Risiken vermeiden
„Eine Konsequenz daraus ist, dass ich für den Rest meines Lebens Medikamente einnehmen muss“, so K. Laut seinen Ärzten soll er alles, was an gesundheitlichen Risiken vermeidbar ist, unbedingt bleiben lassen: „Dazu gehören selbstverständlich schwere Infektionen wie Influenza oder Covid-19.“
„Menschenverachtend“
Seit dem ersten Lockdown hat K. deshalb auch keinen Menschen mehr in seine Wohnung gelassen. „Ich hab’ große Angst davor, dass mich wer anstecken könnte.“ Dass das AMS ihm nun auftrug, sich ausgerechnet für Stellen als Kassierer in einem Supermarkt und als Schulbuslenker zu bewerben, empfindet er als menschenverachtend: „Gibt es für mich keine Job-Alternativen, bei denen ich mit weniger Leuten in Kontakt komme?“
Jürgen Pachner, Kronen Zeitung
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