Bette Midler ist nicht zu bremsen. Die Corona-Pandemie mag ihre Live-Auftritte lahmgelegt haben, doch die Sängerin und Schauspielerin hat viel zu sagen. Auf Twitter hängen ihr mehr als zwei Millionen Follower an den Lippen - und dort lässt die „Die göttliche Miss M“, die am Dienstag (1. Dezember) 75 Jahre alt wird, pausenlos Dampf ab.
Täglich postet der Star in den sozialen Medien, dabei feuert die erklärte Kritikerin Donald Trumps gegen den US-Präsidenten und seine politische Führung. „Ich hoffe inbrünstig, sein hässliches Gesicht mein Lebtag lang nicht mehr sehen zu müssen“, schrieb Midler Mitte November bei dem Kurznachrichtendienst. Und das ist einer ihrer harmlosen Sprüche, neben Schimpfworten wie „Oberster Idiot“ und „Ratten-Bastard“. Den Wahlsieg des Demokraten Joe Biden bejubelte Midler als „unvergesslichen Moment in unserer Geschichte“ nach diesen „schrecklichen Jahren“ unter Trump.
Online-Aktivistin mit Herz
Mit Tweets feuerte Midler jüngst auch die Black-Lives-Matter-Bewegung und die Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus an. Wegen der Corona-Pandemie war sie vorsichtshalber aber nicht selbst auf die Straße gegangen. Umso mehr Energie steckte sie in Online-Aktivismus, auch für ihr langjähriges Herzensprojekt - das „New York Restoration Project“. Vor 25 Jahren startete Midler mit freiwilligen Helfern die Aktion zur Verschönerung verdreckter Gärten und Parkanlagen in New York. Sie säubern Grünflächen, pflanzen Bäume und legen Gemeindegärten an.
Der Park um die Ecke und Zugang zu freier Natur hätten ihr während der Pandemie sehr geholfen, erzählte Midler Ende Oktober in der US-Morgenshow „Good Day New York“. Sie fühle sich „wie im Himmel“, wenn sie unter einem Baum sitzen könne.
„Göttliche Miss M"
Doch gewöhnlich wirbelt sie auf der Bühne und vor der Kamera herum. Die „göttliche Miss M“, wie sie seit ihrem Plattendebüt 1972 genannt wird, tanzt, singt, schauspielert und macht Comedy. Die nur 1,55 Meter große Ex-Blondine katapultierte sich mit der Rockoper „Tommy“ und dem Album „The Divine Miss M.“ auf die Weltbühne, seither hat sie über ein Dutzend Alben aufgenommen.
Nach Broadway-Auftritten und Comedy-Erfolgen gab Midler mit einer Charakterrolle ihr Leinwand-Debüt. „The Rose“ (1979), in dem sie Aufstieg und Ende der Rock- und Blues-Sängerin Janis Joplin verkörperte, brachte ihr gleich eine Oscarnominierung ein. Als freche Blondine in Hits wie „Zoff in Beverly Hills“, „Ruthless People“ und „Zwei Mal Zwei“ zählte sie in den 80er-Jahren zu Hollywoods Top-Verdienerinnen.
An der Seite von Danny DeVito glänzte sie in „Schnappt Shorty“, mit Diane Keaton und Goldie Hawn wurde sie im „Club der Teufelinnen“ zur rachsüchtigen Ehefrau. In der Horror-Komödie „Die Frauen von Stepford“ war sie die Quertreiberin unter braven Gattinnen.
Im wirklichen Leben ist Midler seit über 35 Jahren mit dem deutschstämmigen Performance-Künstler Martin von Haselberg verheiratet. Ihre Tochter Sophie (34) gab in Woody Allens „Irrational Man“ (2015) ihr Schauspieldebüt.
Stimme „eingerostet“ aber nicht verklungen
Zu Midlers Sammlung von Grammys, Emmys und Golden Globes kam 2017 noch der Tony-Theaterpreis hinzu. Am New Yorker Broadway gewann sie die Auszeichnung als beste Schauspielerin in einem Musical für die Titelrolle in „Hello, Dolly!“. „Danke an alle Juroren - von denen ich wirklich mit vielen ausgegangen bin“, witzelte Midler in einer umjubelten Dankesrede.
Wegen der Coronakrise haben die Broadway-Bühnen seit Monaten zu. Doch mit 75 Jahren plant Midler bereits für die Zeit danach. Sie spüre ihr Alter, räumte der Star kürzlich im Interview mit „Good Day New York“ ein. Ihre Stimme sei ein wenig „eingerostet“, aber sie übe Gesang und spiele auch wieder Gitarre. „Ich glaube, ich kann es wieder schaffen“, sagte Midler.
Die Fans können auch auf einen weiteren Kinoauftritt der „göttlichen Miss M“ hoffen. Mit ihren „Der Club der Teufelinnen“-Kolleginnen Goldie Hawn (75) und Diane Keaton (74) plant sie die Comedy „Family Jewels“. Das Projekt wurde im Februar verkündet, der Drehstart ist noch nicht bekannt. Es geht um drei Frauen, die alle einmal mit demselben Mann verheiratet waren.
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