„Scalper“ packt aus:

So landeten Tausende PS5-Konsolen am Schwarzmarkt

Digital
25.11.2020 15:26

Sonys vor wenigen Tagen erschienene PlayStation 5 ist kaum zu bekommen. Von einem Verkauf im derzeit ohnehin geschlossenen Handel sieht Sony wegen der Pandemie ab, in Online-Shops ist die Konsole aber auch kaum zu kriegen. Auf Kleinanzeigenportalen wie eBay oder Willhaben wird sie derweil zu Wucherpreisen gehandelt. Diese Exemplare wurden dem regulären Markt ganz bewusst mit automatisierten Massenbestellungen entzogen, damit Geschäftemacher ein Vermögen machen.

„Scalping“ nennt die Internet-Gemeinde diese Vorgehensweise, bei der der Markt bewusst leergekauft wird, um nachher ein großes Geschäft zu machen. Einer dieser „Scalper“ hat nun gegenüber dem Wirtschaftsmagazin „Business Insider“ ausgepackt, wie er und seine Kollegen beim PS5-Launch vorgegangen sind. Er allein habe sich 3500 PS5-Konsolen für den Weiterverkauf gesichert, lässt er durchblicken. Insgesamt müssen demnach Zigtausende dem Markt entzogen worden sein.

Die PlayStation 5 kommt in zwei Versionen auf den Markt - einer mit und einer ohne optisches Laufwerk. (Bild: Sony)
Die PlayStation 5 kommt in zwei Versionen auf den Markt - einer mit und einer ohne optisches Laufwerk.

„Scalper“ zahlen für automatische Kauf-Bots
Um an so viele Konsolen zu kommen, habe er sogenannte Bots eingesetzt - also Software, die vollautomatisch PS5-Konsolen in Online-Shops bestellt, wenn dort welche verfügbar sind. Illegal ist das nicht, es führt aber zu jener Marktverzerrung, die nun zur für Gamer ärgerlichen Situation führt, dass man die PS5 im Handel kaum bekommt.

Die vielen automatisierten Käufe zwangen die Online-Shops vieler Anbieter in die Knie. Gegenmaßnahmen gegen "Scalping" wie zum Beispiel Captcha-Codes gibt es nicht überall. (Bild: flickr.com/sethstoll)
Die vielen automatisierten Käufe zwangen die Online-Shops vieler Anbieter in die Knie. Gegenmaßnahmen gegen "Scalping" wie zum Beispiel Captcha-Codes gibt es nicht überall.

Die Bots schlugen bereits zweimal zu
Den automatisierten Ankauf riesiger Konsolenmengen mit Bots haben die „Scalper“ bereits zweimal eingeleitet - zum ersten Mal, als Sony die Vorbestellphase für die PS5 eröffnete und dann abermals, als Sony am Release-Tag weitere Konsolen für den Online-Handel bereitstellte. Beide Male waren die Geräte in kürzester Zeit vergriffen, viele Online-Shops brachen unter dem Ansturm zusammen.

800 bis 1000 Euro sind auf willhaben.at derzeit kein unüblicher Preis für eine PS5. (Bild: Screenshot willhaben.at)
800 bis 1000 Euro sind auf willhaben.at derzeit kein unüblicher Preis für eine PS5.

Bei Privatkauf zahlt man doppelten Preis 
Die Zigtausenden PS5-Konsolen, die auf diese Weise dem regulären Markt entzogen wurden, werden nun auf Plattformen wie eBay und Willhaben zu Geld gemacht. Verkauft werden sie dort natürlich nicht zum regulären Preis von 500, sondern um 800, 900 oder gar 1000 Euro. Gamer, die eine PS5 - hier gehts zum Test - erstehen möchten, haben somit nur die Wahl zwischen zwei Übeln. Sie können auf ihre PS5 warten, bis sie wieder zum normalen Preis im (Online-)Handel verfügbar ist, oder den Preistreibern ihr Geld nachzuwerfen.

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