Am Mittwoch ist der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und damit verbunden ist auch der Start des Aktionszeitraums „16 Tage gegen Gewalt“. Den Auftakt bildet ein gemeinsamer Video-Appell aller Regierungsmitglieder, gemeinsam gegen Gewalt an Frauen und Kindern vorzugehen. Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen meldete sich mit einer Videobotschaft und der Bitte: „Nicht wegschauen!“
„Wir reden hier nicht von einem Randphänomen, im Gegenteil, die Zahlen sind alarmierend“, betonte Van der Bellen. „Jede dritte erwachsene Frau in der Europäischen Union hat psychische oder körperliche Gewalt erfahren müssen. Allein in meiner Heimat Österreich wurden in den letzten drei Jahren mehr als hundert Frauen getötet - in der Partnerschaft, in der Familie.“
Recht auf gewaltfreies Leben
Für Betroffene sei der bedrohlichste Ort der Welt oft das eigene Zuhause, so der Bundespräsident. „Jede Frau hat das Recht auf ein gewaltfreies Leben - darauf wollen wir als Bundesregierung in diesem gemeinsamen Video aufmerksam machen“, betonte auch Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP). „Wir stehen gemeinsam gegen Gewalt.“
Corona-Krise trifft Frauen besonders hart
„Die Corona-Krise trifft Frauen besonders hart: Vereinbarkeit von Home-Office, Home-Schooling, räumliche Beengtheit, Sorge um Gesundheit und Arbeitsplatz sorgen für akute Spannungen in den Familien. Die aktuelle Ausnahmesituation erhöht das Konfliktpotential noch um ein Vielfaches“ betonten auch die ÖVP-Frauen in einer Aussendung.
Problem in allen Schichten der Gesellschaft
„Laut Schätzungen ist jede fünfte Frau in Österreich einmal in ihrem Leben von physischer oder psychischer Gewalt betroffen. Es handelt sich um ein Problem, das alle sozialen Schichten der Gesellschaft betrifft“, so Landesleiterin Veronika Mickel. Es sei daher wichtig, Frauen zu unterstützen und ihnen klarzumachen, dass sie in diesen schwierigen Situationen „nicht alleine sind“.
Gewaltschutz weiter ausbauen
Den weiteren Ausbau des Gewaltschutzes fordert auch die Katholische Frauenbewegung Österreichs. Dazu komme, dass mit den Schulschließungen und der eingeschränkten Versorgungslage der Druck auf Familien steige - insbesondere auf Frauen, die hier einen Großteil der Arbeit erledigten.
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