Er fühlt sich wohl

Jungpapa Rehrl nach Schanzen-Neustart: „Liegt mir“

Wintersport
25.11.2020 14:02

Die drei Bronzemedaillen von Franz-Josef Rehrl bei der Heim-WM 2019 sollen in der kommenden Saison Zuwachs erhalten. Den gab es in der Familie bereits, der Ramsauer ist seit Mai stolzer Vater eines Buben. Um im Springen nach den Problemen des vergangenen Winters wieder vorne mitzumischen, hat Rehrl in seiner Paradedisziplin einen Neustart an der Basis vollzogen. Die WM in Oberstdorf (unten im Bild) ist weit entfernt, beim Auftakt in Ruka will der 27-Jährige ab Freitag Selbstvertrauen tanken.

Nach fehleranfälligen Sprüngen in der vergangenen Saison, in der Weltcupsieger Jarl Magnus Riiber (NOR, unten im Bild) allen davongeflogen war, hat Rehrl Versuche auf der 30-m-Schanze, mit Alpinbindung und mit kürzeren Sprunglatten absolviert und damit den mit Sprungtrainer Christoph Bieler vereinbarten Plan durchgezogen. „Es war ein schwieriger Weg“, gab Rehrl zu, „erst in den letzten Wochen ist es ins Laufen gekommen.“

(Bild: GEPA)

„Fühle mich wohl“
Wie gut die Form aktuell sei, werde man in den Wettkämpfen sehen, meinte der Steirer. Er will in Finnland auf der größten Schanze der Saison locker in den Weltcup starten. „Ich fühle mich wohl“, sagte der Sieger von bisher zwei Weltcupbewerben. Überbewerten dürfe man die Ergebnisse von Ruka aber nicht. Nach schwachem Auftakt 2018/19 habe er seine bisher erfolgreichste Saison erlebt, 2019/20 war es nach drei Top-Ten-Plätzen umgekehrt.

Franz-Josef Rehrl (Bild: GEPA)
Franz-Josef Rehrl

Vaterfreuden: „Das ist etwas ganz Besonderes“
Der einzige Podestplatz des vergangenen Winters war ihm als Dritter bei der WM-Generalprobe in Oberstdorf gelungen. „Diese Schanze liegt mir, ich freue mich schon auf die WM“, meinte Rehrl, der die Vaterfreuden genießt. „Das ist etwas ganz Besonderes. Ich habe es mir nicht vorstellen können, bevor ich es selbst erlebt habe.“

Johannes Lamparter (Bild: GEPA)
Johannes Lamparter

Der acht Jahre jüngere Johannes Lamparter (im Bild oben) kommt erstmals nach Ruka, das mögliche WM-Debüt bei der Elite lässt er auf sich zukommen. Der Tiroler, der Weltmeister und zuletzt WM-Zweiter bei den Junioren war, hat mit starken Trainingsleistungen aufhorchen lassen. Doch die Coaches und auch der 19-Jährige selbst wollen den Druck gering halten.

Kombinierer-Trainer Christoph Eugen (Bild: Sepp Pail)
Kombinierer-Trainer Christoph Eugen

Cheftrainer Christoph Eugen hält „den einen oder anderen Top-Ten-Platz“ Lamparters für möglich - seine bisher beste Platzierung war ein achter Rang. Der Stams-Schüler konzentriert sich auf sich selbst und denkt nicht an Platzierungen. „Ich versuche, meine wichtigen Punkte umzusetzen. Was rauskommt wird man sehen.“ Er habe im Springen ein sehr gutes Set-up gefunden und sei für Ruka zuversichtlich.

Seidl kehrt zurück
Eugen setzt darauf, dass sich sein Team schon in Finnland gut präsentieren wird. Der Team-WM-Dritte Mario Seidl kehrt nach einem Kreuzbandriss in den Weltcup zurück, den er als einer der besten Springer verlassen hatte. Der Salzburger und Rehrl könnten im Saisonverlauf für die „Big Points“ sorgen, die zuletzt gefehlt hatten. „Die Topform soll bei der WM kommen, aber die Athleten sind gut beisammen. Wir werden sehen, wozu es reicht“, sagte der langjährige Cheftrainer.

(Bild: GEPA pictures)

Die Gruppe um Lukas Greiderer (im Bild oben), Martin Fritz und Thomas Jöbstl habe einen weiteren Schritt gemacht. „Ich bin gespannt, wie weit nach vorne es für sie geht“, sagte Eugen. Nach den drei Bewerben nutzt das achtköpfige ÖSV-Team die guten Bedingungen in Ruka und Rovaniemi noch eine Woche zum Training.

ÖSV-Aufgebot für Weltcup-Auftakt in Ruka: 
Martin Fritz, 
Lukas Greiderer, 
Thomas Jöbstl, 
Lukas Klapfer, 
Johannes Lamparter, 
Philipp Orter, 
Franz-Josef Rehrl, 
Mario Seidl.

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(Bild: KMM)



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