Peter Moizi, stellvertretender Sportchef der „Kronen Zeitung“, schreibt in der Kolumne „Stopplicht“ über den Tod der Fußball-Legende Diego Maradona.
Innerhalb weniger Minuten unzählige Nachrichten auf dem Handy. „Der Beste!“ - „Diego ist tot!“ - „Die Hand Gottes im Himmel!“
Kurze Fassungslosigkeit, Erinnerungen an seine Auftritte mit Argentinien in Österreich werden wach. 1980 fertigte er im Alleingang unsere Cordoba-Truppe ab, schoss beim 5:1 drei Treffer. „Maradona hat uns schwindlig gespielt“, erinnert sich Herbert Prohaska, „er dribbelte wie von einem anderen Stern ...“
1990 brachte Diego das Prater-Stadion zum Beben. 1:1 im Test vor der WM gegen das Team von Josef Hickersberger. Noch auffallender präsentierte sich der Weltmeister von 1986 danach bei der „Aftershow-Party“ mit Toni Polster in der kultigen Clair Piano Bar in Wien. „So einen Abend vergisst man nie“, erzählt Polster, „einfach lustig! Auf dem Spielfeld war er ein einzigartiges Genie, im Privatleben unbeholfen ...“
1994 machte Maradona mit Argentinien einen Kurzbesuch in Pörtschach, lud vor dem Parkhotel Fans auf Kaffee ein und verschenkte ungefragt sein Outfit.
Exzentrisch, schrill, charismatisch, mitreißend. Total verrückt! Maradona wurde trotzdem weltweit verehrt, er hob den Fußball in den 80er-Jahren in neue Sphären. Seine unzähligen Skandale ließen ihn allerdings leider noch tiefer fallen. Der Fußball brachte in den letzten Jahrzehnten Dutzende Weltstars hervor, doch der Mythos Maradona wird ewig weiterleben.
Peter Moizi, Kronen Zeitung
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