Nicht zum ersten Mal nutzen Bitcoin-Betrüger den guten Namen der „Krone“ und heimischer Promis, um unbedarfte Internetnutzer in die Falle zu locken: Diesmal wirbt angeblich Richard Lugner für ein vermeintlich lukratives Bitcoin-Investment. Wenn Sie beim Surfen über die betrügerische Seite stolpern, sollten Sie keinesfalls darauf einsteigen.
Die Masche ist alt, das für die Betrugskampagne genutzte Gesicht neu: Auf dubiosen, in Werbe-Annoncen auf anderen Internetseiten angepriesenen Websites, die sich mit den Logos heimischer Medien einen seriösen Anstrich geben wollen, werden gefälschte Interviews mit heimischen Prominenten präsentiert, die von angeblich todsicheren Bitcoin-Geschäften berichten.
Prominente Lockvögel
Vor Richard Lugner kamen auch schon Arnold Schwarzenegger, Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz, ORF-Moderator Armin Wolf und Hollywoodstar Christoph Waltz auf ähnliche Weise als Lockvögel wider Willen zum Einsatz. Der Schmäh ist dabei immer der gleiche: Da wird ausschweifend von angeblichen Medienberichten über die Bitcoin-Investments der Stars geschwärmt, da werden angeblich skandalöse Interviews gefälscht - und am Ende landet der Nutzer bei dubiosen Abzock-Anbietern, im konkreten Fall „Bitcoin Code“.
Dieser verspricht in einem Video „tägliche Gewinne von über 13.000 Euro“ - Nutzer müssten dafür lediglich ein Registrierungsformular ausfüllen und anschließend ein Trading-Konto mit mindestens 250 Euro „auffüllen“, um es zu aktivieren - schließlich benötige jedes erfolgreiche Geschäft zunächst ein Startkapital, argumentieren die Betreiber. Währenddessen werden auf der Website vermeintliche Nutzer mit ihren bisher erzielten Gewinnen eingeblendet.
Besonders perfide: Wer nach Erfahrungen mit „Bitcoin Code“ im Internet sucht, landet schnell auf anderen, vermeintlich seriösen Seiten, die die Seriosität des Bitcoin-Anbieters zu untermauern versuchen. Die deutsche Anwaltskanzlei Herfurtner weist allerdings darauf hin, dass „Bitcoin Code“ keinerlei „rechtsverbindliche Informationen kommuniziert“ - weder gebe es ein Impressum, noch eine Unternehmensadresse oder Unternehmensinterna.
Werbeannoncen auf anderen Websites
Die Bitcoin-Betrüger scheinen derzeit vor allem über Werbeanzeigen in sozialen Medien heimische Internetnutzer in die Falle locken zu wollen. So wurde das falsche Lugner-Interview, auf das wir aufmerksam gemacht wurden, beispielsweise auf Facebook und YouTube gesichtet.
Plausibel oder zu schön, um wahr zu sein?
Unser Tipp, um betrügerische Websites zu erkennen: Achten Sie nicht nur auf den Inhalt oder die Logos, sondern besonders auch auf das Drumherum. Stellen Sie sich folgende Fragen: Ist die Internetadresse tatsächlich jene des Mediums, dessen Logo hier im Einsatz ist? Hat die Seite - in Österreich zwingend - ein Impressum, das den Betreiber ausweist? Klingen die Ausführungen plausibel oder zu schön, um wahr zu sein? Auf welchem Weg ist man auf die Seite gelangt - wurde man vielleicht mit einer allzu unglaublichen Werbeannonce dorthin gelockt?
Wenn bei einem oder mehreren dieser Punkte Zweifel entstehen, sollten Sie stutzig werden und keinesfalls persönliche Daten preisgeben.
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