UNO warnt:
Pandemie ist Rückschlag für Kampf gegen Aids
Anlässlich des bevorstehenden Welt-Aids-Tages warnt die UNO vor einem schweren Rückschlag im Kampf gegen HIV. Dieser drohe, weil Gesundheitssysteme in zahlreichen Staaten den Fokus derzeit vor allem auf die Corona-Pandemie legten und viele Aids-Patienten sich mit einer Unterbrechung ihrer Behandlung konfrontiert sähen.
Folgende dramatischen Zahlen hat das Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids (UNAIDS) am Donnerstag veröffentlicht: Bis Ende 2022 könnte es fast 300.000 zusätzliche HIV-Infizierte geben. Im selben Zeitraum könnten weltweit auch bis zu 150.000 zusätzliche Todesfälle gezählt werden.
Wenn die Welt aber im Zusammenhang mit der Pandemie deutlich mehr in Gesundheitssysteme investiert und sich ehrgeizige Ziele setze, könnte es gelingen, dass Aids 2030 keine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit mehr sei, heißt es dem aktuellen Bericht. Im vergangenen Jahr hätten sich 1,7 Millionen Menschen mit HIV angesteckt, geschätzt zwölf Millionen Infizierte hätten keinen Zugang zu Medikamenten gehabt.
HIV-Infizierte nach wie vor vielerorts diskriminiert
Nach wie vor als großes Problem betrachtet UNAIDS die Stigmatisierung und Diskriminierung Infizierter in zahlreichen Staaten. Die Regierungen dieser Länder sollten ihre Politik ändern, fordert die Organisation. Für einen erfolgreichen Kampf gegen das Virus müssten alle Menschen respektiert werden, vor allem auch die, die besonders gefährdet seien: Mädchen und junge Frauen, Heranwachsende, Sexarbeiterinnen und -arbeiter, Transgender-Personen, homosexuelle Männer und Menschen, die intravenös Drogen konsumieren.
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