„Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Kurz!“ - mit diesen Worten beginnt der offene Brief von Friseurmeisterin Gülten Karagöz, sie ist auch stellvertretende Wiener Innungsmeisterin. „Wir brauchen sofort Hilfe und Unterstützung, sonst endet unsere Branche mit Geschäftsschließungen und Konkursen.“ Betroffen seien 9000 Betriebe und 20.000 Arbeitsplätze in ganz Österreich.
Die Branche ist von der Corona-Pandemie besonders stark getroffen worden. Nach dem Schließen der Geschäfte während des ersten Lockdowns im Frühjahr mussten die Friseure aufgrund der Covid-19-Notmaßnahmenverordnung erneut schließen.
Fehlende „finanzielle Kraft“ für Weihnachtsgeld
Laut Karagöz kämpfe die gesamte Branche „durch die Absagen von Festen, Veranstaltungen, Hochzeiten und Bällen und nicht zuletzt durch die behördlich verordneten Schließungen ums Überleben“. Dazu komme die fehlende finanzielle Kraft für die Auszahlung der Weihnachtsgelder und auch für die Lehrlinge sei die Situation besonders schwierig, weil ihre Ausbildung unterbrochen wurde.
Frauen besonders stark betroffen
„Insgesamt hat unsere Lockdown-Situation massive Auswirkungen auf die Arbeitslosenquote, wobei besonders Frauen stark betroffen sind“, schreibt Karagöz. Hart arbeitenden Unternehmern werde damit die Geschäftsgrundlage entzogen. Sie fordert daher ein frühestmögliches Aufsperren am 7. Dezember und unterstreicht die weitreichenden Hygienekonzepte in den Salons.
Außerdem brauche es unter anderem eine Senkung der Mehrwertsteuer auf zehn Prozent, kostenlose Corona-Tests für Friseure, eine Senkung der Lohnnebenkosten sowie die sofortige Auszahlung der zweiten Tranche des Fixkostenzuschusses.
Zuletzt richtet Karagöz einen Appell an Kurz und die gesamte Bundesregierung: „Lassen Sie die Friseurinnen und Friseure in Österreich nicht im Stich und retten Sie unsere Branche vor dem völligen Ruin!“
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