Nach dem Tod von Diego Maradona herrscht völliger Ausnahmezustand in Buenos Aires: Während der Leichnam des argentinischen Fußball-Idols im Regierungspalast aufgebahrt wird, spielen sich draußen teils wilde Szenen ab.
Der Sarg mit den sterblichen Überresten sei in der Nacht auf Donnerstag in einem Krankenwagen in die Casa Rosada gebracht worden. Tausende Menschen standen schon vor Sonnenaufgang Schlange, um Abschied von Maradona nehmen zu können. Familienangehörige und enge Freunde waren bereits vorher eingelassen worden. In der langen Warteschlange kam es zu Tumulten und Auseinandersetzungen mit der Polizei. Ein am Kopf blutender Maradona-Fan warf ein Absperrgitter durch die Gegend. Viele haben offenbar Angst, nicht mehr hineinzukommen.
„Gracias Diego, gracias“
Als sich in der Früh die Pforten öffneten, zogen die Fans nach einer Sicherheitskontrolle an dem mit einer argentinischen Fahne bedeckten Sarg vorbei, um dem Weltmeister von 1986 die letzte Ehre zu erweisen. Viele weinten, andere warfen Trikots mit der Nummer 10 über die Absperrung, wie auf TV-Bildern zu sehen war. „Gracias Diego, gracias! (Danke Diego, danke!)“, schrie ein Mann unter Tränen, als er an dem Sarg vorbeiging.
Die Regierung rechnet mit bis zu einer Millionen Trauergästen. Angesichts der Corona-Pandemie riefen die Behörden die Menschen dazu auf, Schutzmaßnahmen einzuhalten. Staatschef Alberto Fernandez hatte eine dreitägige Staatstrauer angeordnet.
Legende erlitt Herzinfarkt
Maradona war am Mittwoch in seinem Haus in Tigre nördlich von Buenos Aires gestorben. Die Obduktion habe bestätigt, dass der 60-Jährige an einem Herzinfarkt gestorben sei, hieß es in Medienberichten. Maradona sei demnach am Mittwoch gegen 11.30 Uhr Ortszeit leblos in seinem Bett gefunden worden. Ein Neffe habe ihn am Abend zuvor gegen 23 Uhr vermutlich als Letzter lebend gesehen.
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