Wer glaubt, ein Finanzminister wisse über die Banken in Österreich Bescheid, dem widerspricht Hans Jörg Schelling. Im Commerzialbank-U-Ausschuss sagte der ehemalige Finanz-Ressortchef, dass er von der Existenz der Bank gar nichts gewusst habe.
Während seiner Amtszeit von 2014 bis 2017 sei die Commerzialbank Mattersburg nie ein Thema gewesen, so Hans Jörg Schelling. Wie berichtet, hatte die Finanzmarktaufsicht schon 2015 und 2017 Unregelmäßigkeiten festgestellt, und auch die Staatsanwaltschaft Eisenstadt hatte 2015 für einige Monate ermittelt.
Im U-Ausschuss betonte Schelling, dass der Finanzminister nicht das Überwachungsorgan für die Finanzmarktaufsicht sei. Zu der Anzeige eines Whistleblowers im Jahr 2015 habe er keine Informationen gehabt. Die Medienberichte würden aber nahelegen, dass es eine „tiefergehende Kontrolle von Vorgängen hätte geben müssen“.
Andreas Ittner, früherer Vizegouverneur der Nationalbank, meinte, dass die Bank systematisch vom eigenen Vorstand getäuscht wurde. Er ortet einen „Kriminalfall“ und kein kollektives Versagen der Bankenaufsicht.
Kronen Zeitung
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