Brillantes Lächeln

Mundgeruch und Co: Dos und Donts in der Zahnpflege

Gesund
03.11.2010 15:24
Im Laufe des Lebens muss ein Zahn viel leisten: Nahrung zerkleinern, Säuren standhalten und Attacken von Krankheitserregern abwehren. Im Idealfall stehen die Zähne lückenlos in Reih und Glied, formen ein brillantes Lächeln – und von Mundgeruch gibt's keine Spur. Top-Dentistin Dr. Evelyn Lanschützer - rechts im Bild - verrät die wichtigsten Dos und Don'ts in der Zahnpflege.

Laut einer US-Studie können durch Zähneputzen gefährliche Bakterien in die Blutbahn gelangen und eine Infektion des Herzens verursachen. Zahnmediziner empfehlen daher dringend, die Krankheitserreger im Mundraum durch gute Zahnhygiene zu minimieren. „Wir untersuchen nicht nur den Zustand der Zähne, sondern immer auch die gesamte Mundhöhle“, sagt Dr. Evelyn Lanschützer vom Wiener Zahnkompetenz-Zentrum DHC.

"Ich freue mich, wenn sich meine Patienten mit einem strahlenden, gesunden Lächeln verabschieden", erklärt Lanschützer verrät deshalb auch wichtigsten Dos und Don'ts in der Zahnpflege, die jeder kennen und einhalten sollte: 

Der richtige Zeitpunkt
Do: 2 x täglich Zähne putzen. Normalerweise reicht es aus, wenn man morgens und abends gründlich die Zähne putzt. Zuckerhaltige Speisen sollten nach Möglichkeit zu und nicht zwischen den Hauptmahlzeiten genossen werden, sonst bilden sich Säuren, die den Zahnschmelz angreifen.  

Don't: Die Zähne direkt nach dem Essen putzen. Nach saurem Obst oder säurehaltigen Getränken sollte man eine halbe bis ganze Stunde mit dem Zähneputzen warten. Grund: Die Säure weicht den Schmelz auf, der durch das Putzen verstärkt abgerieben werden würde.

Zahncreme
Do: Achte beim Kauf der Zahnpasta auf den Inhaltsstoff Fluorid. Da es fast nur noch fluoridierte Zahncremes gibt, ist Karies in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Tipp: Nach dem Putzen die Zahnpasta nicht gleich ausspucken, sondern 30 Sekunden im Mund bewegen. 

Don't: Die Zahnpasta soll keine zu groben Putzkörper enthalten. Check: Der RDA-Wert (steht auf der Tube) darf nicht höher als 45 sein. Whitening-Produkte, die Zähne weißer machen sollen, nicht dauerhaft und nur nach Rücksprache mit dem Zahnarzt verwenden. 

Empfindliche Zähne
Do: Zahncreme für sensible Zähne mit Aminofluorid hilft. Dieser Inhaltsstoff ummantelt die Zahnhälse und reduziert die Empfindlichkeit für eine Weile. Auch effektiv: Fluorid-Gel (z.B. Elmex-Gelee) möglichst vor dem Schlafengehen in die Zähne einmassieren. Bei sehr sensiblen Zähnen kann der Zahnarzt den Zahnhals mit Fluorid-Lack versiegeln oder mit Kunststoff ummanteln. 

Don't: Putzfehler und -defekte sind oft die Ursache für Schmerzen. Feile an deiner Technik. Oberste Regel: Auf keinen Fall schrubben (also die Zahnbürste vor- und rückwärts bewegen) und unbedingt wenig Druck anwenden. Test: Wenn die weichen Borsten deiner Zahnbürste quer stehen, putzt du zu fest. 

Die richtige Zahnbürste
Do: Mittelharte Bürsten sind die besten. Harte Borsten greifen den Zahnschmelz an. Ideal sind abgerundete Nylon- oder Polyesterborsten, die das Zahnfleisch nicht verletzen. Mit einem kleinen Bürstenkopf erreicht man perfekt die hinteren Backenzähne. Wer Schwierigkeiten mit der Technik hat, sollte auf die elektrische Zahnbürste umsteigen; sie unterstützt das Putzen mit rotierenden Bewegungen. Ultraschallbürsten haben bei Untersuchungen sehr gut abgeschnitten. 

Don't: Die Zahnbürste mit jemandem teilen! Keime überleben besonders gut zwischen den Borsten der Zahnbürste. Nach einer britischen Studie befanden sich auf einer Zahnbürste im Durchschnitt 100.000 Keime. Daher sollte man auch nach einer Grippe eine neue Bürste kaufen. Die Zahnbürste nach Gebrauch stets mit Wasser spülen, abklopfen und stehend mit dem Kopf nach oben aufbewahren. Nach 2 Monaten wechseln.  

Putzdruck
Do: Immer "von Rot nach Weiß" putzen. Setze dabei die Zahnbürste in einem 45-Grad-Winkel zum Zahnfleisch an. Trick: Die Bürste nur mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger halten; dieses Trio kann nicht hart zupacken. 

Don't: Schrubben. Durch zu kräftiges Schrubben der Zähne kann der Zahnschmelz abgerieben werden. Und das schädigt im Laufe der Zeit die Zähne.

Interdental-Hygiene
Do: Einmal am Tag Zahnseide benutzen; am besten abends. Bis zu 40 Prozent Plaque verstecken sich noch nach dem Putzen in den Zahnzwischenräumen. Diese mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen regelmäßig reinigen. Wichtig: Für jeden Zahnzwischenraum ein unbenutztes Stück der Zahnseide verwenden. Anschließend den Mund mit Wasser gut ausspülen. Dabei nicht zu grob vorgehen, sonst können Zähne und Zahnfleisch verletzt werden. 

Don't: Zahnseide vor dem Zähneputzen verwenden. Dadurch können leicht Speisereste zwischen die Zähne gepresst werden und dort hängen bleiben.

Zahnpflege mit Kaugummi
Do: Mit zuckerfreiem (!) Kaugummi die Zähne zwischendurch reinigen. Das Kauen verstärkt den Speichelfluss und der hindert Bakterien daran, Säuren zu produzieren.  

Don't: Kaugummi kann das Zähneputzen nicht ersetzen, nur ergänzen.  

Mundhygiene und Prophylaxe
Do: 2 x im Jahr sollte man sich die Zähne professionell reinigen lassen. Grund: Schwer erreichbare Stellen im Gebiss können auch bei bester Zahnreinigung oft nicht genügend gesäubert werden. 

Mundgeruch
Do: Zunge putzen. Zungenschaber reinigen die Zungenoberfläche und befreien sie von bakteriellen Belägen, die u.a. für Mundgeruch verantwortlich sind. Man kann die Zunge auch mit dem Teelöffel abziehen. 

Don't: Mundwasser kann die empfindliche Bakterienkultur im Mund stören und damit das Problem langfristig verschärfen. Mundwässer daher nur über einen kürzeren Zeitraum (max. 2 Wochen) und nur nach Rücksprache mit dem Arzt einsetzen. Chlorophylltabletten helfen gegen Mundgeruch bedingt durch Speisen wie Knoblauch, Zwiebeln, etc.

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