Österreich sei auf die Corona-Impfung „gut vorbereitet“, hat Bundeskanzler Sebastian Kurz am Freitagnachmittag nach dem Besuch der Kwizda Pharmadistribution in Niederösterreich festgestellt. Wenn die Vakzine verfügbar seien, seien die notwendigen Prozesse „bis hin zu den Ärzten, die die Impfungen vornehmen“, professionell geplant. Die Kühlketten, die für die Lagerung der Impfstoffe erforderlich sind, könnten eingehalten werden. Kurz ist außerdem überzeugt, dass der „kritische Wert“ bei der Durchimpfungsrate erreicht werden kann.
Beim rund halbstündigen Rundgang in der niederösterreichischen Firmenniederlassung habe er ein „eingespieltes Team“ erblickt, so der Bundeskanzler. Kwizda stehe in diesem Zusammenhang „stellvertretend für alle Unternehmen, die sich professionell mit den österreichischen Behörden (auf die Impfstoff-Auslieferung, Anm.) vorbereiten“.
Durchimpfungsrate von 70 Prozent als Ziel
Wiederholt wurde von Kurz die Einschätzung, dass eine Impfung gegen Covid-19 einen „Game Changer“ darstellen werde. In Sachen Durchimpfungsrate seien 70 Prozent ein „kritischer Wert“: „Ich bin zuversichtlich, dass wir diese Größenordnung erreichen werden.“
Impfstoffe müssen teils bei minus 70 Grad gelagert werden
„Wir sind ready für die Corona-Impfstoff-Distribution“, bekräftigte Thomas Brosch, Geschäftsführer von Kwizda Pharmahandel und Vorstandsmitglied der österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhändler (PHAGO). Brosch berichtete von einem Aufrüsten der Standorte der PHAGO-Mitgliedsunternehmen. Bis Jahresende sei es dadurch möglich, rund drei Millionen Impfdosen bei minus 70 Grad zu lagern und in weiterer Folge zu verteilen. „Auch alle andere in Diskussion stehenden Temperaturbereiche können von den über ganz Österreich verteilten 23 Standorten der Arzneimittelgroßhändler abgedeckt werden.“
Robin Rumler, Geschäftsführer der Pfizer Corporation Austria, bezeichnete sein Unternehmen als „Experten seit vielen Jahren am Impfstoffsektor“. Gemeinsam mit Biontech habe Pfizer das Rad bei der Entwicklung für Covid-19-Vakzine daher „nicht neu erfinden“ müssen. Der Impfstoff stehe kurz vor der Zulassung, „spätestens Mitte Jänner“ sei ein Einsatz in Österreich realistisch - „vorbehaltlich aller Eventualitäten“. Von einer Bündelung vieler Kräfte bei der Etablierung eines Impfstoffes gegen Covid-19 sprach Renee Gallo-Daniel vom Österreichischen Verband der Impfstoffhersteller. Sie verwies zudem darauf, dass es keine Zulassung geben werde, ohne dass Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität nachgewiesen seien.
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