Mehr als 1,2 Millionen Zuseher verfolgten Michi Kirchgassers „Dancing Stars“-Sieg. Im „Krone“-Interview spricht sie darüber, wie die Show ihr Leben verändert hat.
„Krone“: Gratulation zu Ihrem Sieg. Haben Sie sich schon an den Titel „Dancing Star“ gewöhnt?
Michaela Kirchgasser: Es ist immer noch so surreal und so unbeschreiblich, was passiert ist, wie ich mich verändert habe, was ich neu an mir entdeckt habe. Das ist faszinierend.
Was haben Sie denn neu an sich entdeckt?
Ich habe Sinnlichkeit und Weiblichkeit in mir in einem neuen Ausmaß entdeckt, sodass ich jetzt auch sagen kann: O. k., ich darf mich so was trauen und gleichzeitig dabei wissen, dass das gut ausschaut (lacht). Ich bin, was das betrifft, jetzt einfach mehr von mir überzeugt. Ich habe mich im Verlauf der Show anders kennengelernt und bin jetzt anders mit mir zufrieden.
Im Finale hat man gemerkt, wie groß die Emotionen sind, auch bei Ihnen sind da viele Tränen geflossen.
Ja, weil du arbeitest die ganze Woche hart, um das rüberzubringen, was du vermitteln möchtest. Und hast dir über die ganzen Wochen wirklich immer den Allerwertesten aufgerissen, das ist so. Und wenn du merkst, das ist jetzt dann vorbei, dann kriegst du so einen Flash, das ist arg! Ich kann nicht sagen, warum das so emotional ist, aber wahrscheinlich, weil du dich mit dir selbst auf so eine Reise begibst. Und da kannst du dann nichts mehr unterdrücken, das muss raus.
Verglichen mit Ihren Ski-Medaillen: Wie viel zählt der „Dancing Stars“-Sieg?
Das sind komplett verschiedene Geschichten, das kann man nicht vergleichen. Von der Emotion her vielleicht schon. Skifahren, das war ein Kindheitstraum, da erfolgreich zu sein. Diese Siege sind mit nichts aufzuwiegen. Aber bei so einer Show mitzumachen, sich jede Woche neu zu verwandeln und jede Woche für diese, sagen wir neue Disziplin das Beste aus sich herauszuholen, das war eine unglaubliche Reise, die ich mir aber auch nicht leicht gemacht habe. Ich habe mich da auch wirklich reingesteigert. Ich bin sehr dankbar, dass ich das erleben durfte.
Als Sportlerin haben Sie Ihre Rennen danach immer analysiert. Rückblickend: Wo lag die größte Gefahr, bei der Show einzufädeln, zu verkanten oder zu stürzen?
Ich glaube, man muss das von der anderen Seite auffädeln: In der Halloween-Sendung habe ich gemerkt, dass man beim Tanzen in eine Rolle schlüpft. Da ist irgendwie ein Schalter gegangen, und ab dann habe ich versucht, mich in diese Rolle hineinzuleben und hineinzufühlen. Und das hat dann funktioniert.
Werden Sie nun privat weitertanzen?
(lacht) Das muss ich jetzt noch mit meinem Mann bereden, aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ich ihn begeistern kann. Der Vadim ist ab und zu in Salzburg, vielleicht kommt er ja dann vorbei. Oder ich finde eine Tanzklasse, wo ich das weitermachen kann. Aber ich will es auf jeden Fall weiterverfolgen.
Wohin kommt die Trophäe?
Sie hat definitiv einen Platz verdient, an dem ich jeden Tag vorbeigehe. Ich weiß aber noch nicht genau, wohin (lacht). Ich war jetzt schon so lange nicht mehr daheim. Ich weiß schon gar nicht mehr, wie mein Haus ausschaut.
Stefan Weinberger, Kronen Zeitung
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