Der Formel 1- Grand Prix von Bahrain ist nach einem schweren Unfall in der Startrunde für mehr als eine Stunde gestoppt worden. Unmittelbar nach Beginn des Rennens krachte Romain Grosjean mit seinem Haas bei über 200 km/h in die Streckenbegrenzung. Das Auto wurde dabei in der Mitte auseinandergerissen und ging sofort in einem Feuerball auf. Laut ersten Informationen kam der Pilot dabei aber wie durch ein Wunder mit leichten Verbrennungen davon, auch sonst kam offenbar niemand zu Schaden. Unfassbar: Kaum wurde das Rennen neu gestartet, kam es schon zum nächsten Crash. Lance Stroll hat sich mit seinem Racing Point überschlagen.
Grosjean hatte bei einem der schwersten Formel-1-Unfälle der vergangenen Jahre Riesenglück. Der in der Schweiz geborene Franzose saß im vorderen Cockpit-Teil des lichterloh brennenden Autos, der sich unter die Leitplanke gebohrt hatte. Trotzdem konnte der Fahrer das brennende Fahrzeug selbst verlassen.
Aufgrund der schweren Beschädigungen an den Leitschienen musste das Rennen für Reparaturarbeiten für längere Zeit unterbrochen werden, laut ersten Informationen der Rennleitung für zumindest noch 45 Minuten.
Hier der schreckliche Unfall im Video:
26 Sekunden im Feuer
Laut TV-Analysen des ORF verbrachte der Pilot 26 Sekunden im Feuer. Nach dem Crash war wegen der Startrunde sofort das Medical Car an Ort und Stelle. Während der beginnenden Löscharbeiten konnte sich der Pilot selbst aus der Fahrerzelle befreien und mit einem Sprung über die Barriere dem Feuer entkommen. Grosjean hatte aber beim Verlassen der brennenden Fahrerzelle offenbar einen Schuh verloren.
„Wenn du am absoluten Limit fährst, kann immer etwas passieren“, sagte ORF-Co-Kommentator und Experte Alexander Wurz. Der frühere Formel-1-Pilot ist Vorsitzender der Fahrervereinigung (GPDA) und erinnerte mit seinen Worten an Unkenrufe, laut denen die Formel 1 längst „absolut sicher“ sei und man solche heftigen Unfälle eigentlich längst für undenkbar gehalten hatte.
Man dürfe sich punkto Sicherheit auf keinen Fall zufriedengeben und nie ausruhen, betonte Wurz. Aktuell gelte der Fokus nun wohl den Leitschienen und deren Montage. „Aber insgesamt ist es wie beim Fliegen. Sobald du ins Flugzeug steigst, ist ein Restrisiko da.“
„Romain ist okay“
Der Franzose befindet sich auf dem Weg ins Krankenhaus. Es besteht der Verdacht, dass er sich auch einen oder mehrere Rippen gebrochen hat. Unter den Umständen eine harmlose Verletzung. Es wäre ein Wunder! Haas-Teamchef Günther Steiner meinte in einem TV-Interview: „Romain ist okay. Er wird gerade ins Spital gebracht. Er hat kleinere Verbrennungen. Ich konnte nur daran denken, ob Romain noch lebt. Ich möchte mich bei allen bedanken, die ihm geholfen haben. Sie haben einen Superjob gemacht. Das war Glück im Unglück, muss man sagen.“
Teamchef analysiert Unfall
Steiner versuchte bei ‘Sky‘ dem Unfall auf den Grund zu gehen, erklärte: „Er fährt nach rechts über das Vorderrad vom AlphaTauri. Ich weiß nicht, ob er ihn nicht gesehen hat, oder ob er einfach geglaubt hat, er kommt durch. Das spielt auch keine große Rolle im Moment. Es ist wichtig für mich, dass es ihm gut geht. Das hat Zeit.“
Fest steht: Grosjean hatte riesiges Glück im Unglück, wenn man sich die Bilder der beiden Auto-Teile oben ansieht. Hier gibt es mehr Bilder vom Feuer-Drama.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.