Einen besonders widerwärtigen Missbrauchsfall deckte jetzt die Polizei in Wien auf. Seit März soll eine 40-Jährige von der Familie ihres Ex-Freundes unter massiver Gewalt zur Prostitution gezwungen worden sein - sie wurde verprügelt, mit einem Elektroschocker malträtiert und zahlungswilligen Freiern ausgeliefert.
Über Monate hinweg musste die Frau das unfassbare Martyrium über sich ergehen lassen. Wie ein sichergestellter Kalender belegt, wurde das Opfer mehrere Stunden täglich zur Sexarbeit gezwungen. Dazwischen setzte es immer wieder Prügel und Elektroschocks. Bis zu 1000 Euro pro Tag verdiente die Österreicherin, gesehen hat sie davon freilich nichts. Das Geld musste sie in einen schmalen Wandschlitz stecken - dahinter verbarg sich ein Tresor, den die Familie ihres Ex-Freundes regelmäßig leerte.
Für mehrere Familienmitglieder klickten die Handschellen, sie sitzen in U-Haft.
„Aktion scharf“ gegen illegale Sexarbeit
Der widerwärtige Fall flog erst im Zuge einer Schwerpunktaktion der Polizei auf. Wie berichtet, läuft derzeit eine „Aktion scharf“ des Referats für Prostitutionsangelegenheiten gegen illegale Sexarbeit in Privatwohnungen, die in Zeiten geschlossener Etablissements - Stichwort: Lockdown - regelrecht boomt. Seit Beginn des Jahres wurden 400 (!) Anzeigen eingebracht und 82.000 Euro an Strafen eingehoben.
Oliver Papacek, Kronen Zeitung
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