Facebook-Fake

„Toter“ Ex-Minister Strasser erstattet Anzeige

Web
30.11.2020 06:00

Wer auch immer den quicklebendigen Ex-Minister auf seiner Facebook-Seite für tot erklärte - Ernst Strasser selbst kann es nicht gewesen sein. Diese Funktion können Lebende nicht anwenden und Verstorbene schon gar nicht. Der Ex-Politiker erstattete Anzeige!

Wie berichtet, sorgte die Meldung, dass Ernst Strasser angeblich tot sei, auf Facebook für große Verwirrung. Vermutlich wurde der ehemalige Innenminister Opfer von Hackern. Das Profil in den Gedenkzustand zu versetzen, ist eine Möglichkeit, die laut Facebook nur für Freunde und Familienangehörige vorgesehen ist, um sich gemeinsam an eine verstorbene Person zu erinnern. Mit dem Gedenkzustand wird das Konto geschützt, da sich niemand mehr dort anmelden kann. „Wir versetzen ein Konto in den Gedenkzustand, wenn ein Familienmitglied oder enge Freunde der verstorbenen Person uns informieren“, so die offizielle Aussage des Internet-Riesen.

Ein Screenshot von der Facebook-Seite von Ernst Strasser (Stand: 28.11.2020 um 13.40 Uhr). (Bild: Screenshot Facebook)
Ein Screenshot von der Facebook-Seite von Ernst Strasser (Stand: 28.11.2020 um 13.40 Uhr).

Daher erstattete der „untote“ Oberösterreicher auch Anzeige gegen Unbekannt. Der 64-Jährige ist jetzt als Hotelier tätig. Vor neun Jahren sorgte er in der „Cash-for-Laws-Affäre“ EU-weit für negative Schlagzeilen. 2012 wurde er wegen Bestechlichkeit zu drei Jahren Haft verurteilt.

Falsche Todesmeldungen treffen immer wieder Prominente. Von Justin Bieber, Tom Cruise über Britney Spears bis hin zu Helene Fischer – sie alle wurden von Fake-Meldungen nicht verschont. Meist wollen die Hacker mit den Manipulationen Aufmerksamkeit auf ihre Seiten ziehen oder in betrügerischer Absicht Daten absaugen. Makaber: Der österreichische Starpianist Friedrich Gulda streute 1999 erfolgreich selbst die Meldung, er sei einem Schlaganfall erlegen. Dann feierte der als schwierig geltende Musiker eine „Auferstehungsparty“. Er starb im Jänner 2000.

Florian Hitz, Kronen Zeitung

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