Massentests können dazu beitragen, die Infektionszahlen zu senken, „aber sie sind nur ein Puzzlestein“ - Niki Popper, Simulationsforscher an der TU Wien, hat im Corona-Update der Johannes Kepler Universität am Montag dafür plädiert, sich an den Tests zu beteiligen, aber „die Kirche im Dorf zu lassen“. Man müsse so realistisch sein und einsehen, dass man bis in den Frühling mit gewissen Reduktionen und Maßnahmen werde leben müssen.
Man dürfe sich von den Massentests keine Wunder erwarten und schon gar nicht, dass man sich ein nachhaltiges Behandeln von Patienten und das Contact Tracing der Kontaktpersonen spart, so Popper im Gespräch mit dem Rektor der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), Meinhard Lukas.
Die nun aufgebaute Infrastruktur solle bei künftigen regionalen Ausbrüchen für rasches Testen und Tracen genutzt werden. Schnelles Handeln sei wichtig, denn Containment mache nach 24 bis 48 Stunden keinen Sinn mehr. „Dann ist das Geschehen schon passiert.“
Lockdown-Wirkung erst nach dieser Woche sichtbar
Um abschätzen zu können, wie der harte Lockdown gewirkt hat, müsse man diese Woche noch abwarten, so Popper, dann könne man darüber diskutieren, wie es weitergehe. Was die Frage eines möglichen dritten Lockdowns angehe, so müsse man im Vorfeld festlegen „ab wann wir bereit sind, den dritten Lockdown in Kauf zu nehmen“ und „was machen wir, damit wir nicht so weit kommen“.
Wenn man 5000 bis 8000 Neuinfektionen am Tag habe, komme man binnen zwei Wochen zwangsläufig wieder an die Grenze der Intensivkapazitäten, so Popper.
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