Überraschende Neuigkeiten aus der steirischen Industrie: Die Pankl AG Gruppe aus Kapfenberg baut ihre Schmiedeaktivitäten aus und übernimmt die Krenhof AG mit Sitz im weststeirischen Köflach. 2021 entsteht eine gemeinsame Schmiedeeinheit mit etwa 350 Mitarbeitern, erklärt Pankl-CEO Wolfgang Plasser im Gespräch mit der „Krone“.
Pankl betreibt eine Aluminium-Schmiede in Kapfenberg mit etwa 90 Mitarbeitern, im Stahlbereich bezieht man derzeit die Teile ausschließlich von Zulieferern, darunter Krenhof. Das wird sich ändern: Durch die Übernahme des weststeirischen Traditionsbetriebs mit 260 Mitarbeitern holt man sich Know-how ins Unternehmen und wird in den nächsten Jahren auch immer mehr Volumen nach Köflach auslagern (ebenso übrigens der Motorrad-Hersteller KTM).
„Krenhof hat in den vergangenen Jahren viel investiert und ist eine hocheffiziente Stahlschmiede“, sagt Wolfgang Plasser. Die Übernahme wurde bei den zuständigen Wettbewerbsbehörden angemeldet, das Closing der Transaktion soll Anfang 2021 erfolgen. Organisatorisch werden im nächsten Jahr die Schmieden in Kapfenberg und Köflach zu einer Einheit mit insgesamt etwa 350 Mitarbeitern zusammengelegt.
50 Millionen Euro Umsatz
Die Krenhof AG blickt auf eine 300-jährige Firmengeschichte zurück und hat sich bis 1980 auf die Erzeugung von Handwerkzeug konzentriert, danach das Portfolio auch auf den Industriebereich ausgeweitet. Heute macht die Erzeugung von Gesenk-Schmiedeteilen aus Stahl für die Automobilindustrie den Löwenanteil des Umsatzes (2019: 50 Millionen Euro) aus, fünf Prozent trägt aber noch immer das Geschäft mit Handwerkzeug bei.
Langjährige Geschäftsbeziehungen
„Wir haben in der Pankl-Gruppe nicht nur einen wertvollen Kunden, sondern nun auch einen starken Eigentümer gewonnen, der unserem Unternehmen als strategischer österreichischer Investor beste Perspektiven für die Zukunft bietet. Das Krenhof Team freut sich auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen bei Pankl, die wir ja bereits in der Vergangenheit kennen und schätzen gelernt haben“, so Matthias Hartmann von der Krenhof AG.
Pankl lässt seine in Kapfenberg produzierten Aluminiumteile bei einer Tochterfirma in der Slowakei fertig bearbeiten und veredeln, dass soll künftig verstärkt auch im Stahlbereich erfolgen. Ein Ausbau des Standorts Köflach ist laut Plasser übrigens frühestens in fünf Jahren notwendig (es gibt Grundstücksreserven), noch gibt es aber ausreichend freie Kapazitäten.
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