Der Landeversuch von Chinas Raumsonde „Chang‘e 5“ auf dem Mond hat offenbar geklappt. Der nach der chinesischen Mondgöttin benannte Lander setzte am Dienstag „erfolgreich“ auf der Oberfläche des Erdtrabanten auf, wie Chinas Staatssender CCTV unter Berufung auf eine Quelle in der Weltraumbehörde berichtete.
„Chang’e 5“ war am 23. November österreichischer Zeit vom Raumfahrtbahnhof in Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan gestartet (Bild unten). US-Experten, die sich auf eigene Berechnungen und eine durchgesickerte Grafik aus Chinas sozialen Medien beriefen, waren bereits zuvor von einer Landung am Vortag um 23.13 Uhr (16.13 Uhr MEZ) ausgegangen.
Die „Chang‘e 5“ ist mit 8200 Kilogramm das bisher größte Raumschiff der „Chang‘e“-Flotte und besteht aus vier Modulen: dem Orbiter mit der Rückkehrkapsel sowie dem Lander mit der Aufstiegsstufe. Nach dem Aufsetzen auf der Mondoberfläche soll nun das Landegerät mit einem langen Arm Mondgestein und Proben aus Bohrungen in bis zu zwei Meter Tiefe zusammentragen und in einer Kammer verstauen. Diese Aktion soll zwei Tage dauern. Danach steht die Rückreise an.
Lander soll zwei Kilogramm Mondgestein sammeln
Für die Entnahme der Proben wurde der Vulkanberg Mons Rümker ausgesucht. Die Region liegt im sogenannten Oceanus Procellarum, dem größten „Mondmeer“, und enthält geologische Formationen, die etwa 1,2 Milliarden Jahre alt sind. Geplant ist, rund zwei Kilogramm Material auf die Erde zurückzubringen. Forscher erhoffen sich von den Proben neuen Aufschluss über die vulkanische Aktivität des Mondes.
Die „Apollo“-Missionen der US-Raumfahrtbehörde NASA hatten rund 380 Kilogramm Mondgestein mitgebracht. Die Sowjetunion sammelte mit unbemannten Missionen etwa 300 Gramm ein.
Peking verfolgt ehrgeiziges Raumfahrtprogramm
In der derzeit laufenden Mondreise der Chinesen sehen Raumfahrtexperten nicht nur eine geologische Mission, sondern einen wichtigen Technologietest, etwa für künftige bemannte Flüge zum Mond. China verfolgt ein ehrgeiziges Raumfahrtprogramm. Geplant ist mittelfristig nicht nur, wieder Menschen zum Mond zu schicken. Derzeit ist auch eine chinesische Sonde zum Mars unterwegs. Zudem soll kommendes Jahr der Bau einer Raumstation beginnen.
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