Die Aussage von Heinz-Christian Strache im Ibiza-Video, dass der Glücksspielkonzern Novomatic Spenden an alle österreichischen Parteien leisten würde, sei „völlig haltlos“, erklärte Alexander Merwald am Mittwoch. Der Konzern-Manager musste in der Causa Ibiza-U-Ausschuss aussagen - Novomatic wird dabei von der Opposition der Versuch vorgeworfen, mittels Korruption an Glücksspiellizenzen zu gelangen.
„Die Novomatic macht so etwas nicht“, meinte er zu den Vorwürfen und dementsprechenden Aussagen von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache im Ibiza-Video. Merwald ist Manager der Novomatic-Schwester Novo Equity und verwies gleich zu Beginn auf seinen Beschuldigten-Status im parallel laufenden Strafverfahren, weswegen er sich in Fragen, die die Ermittlung betreffen, entschlagen werde.
Wegen laufender Ermittlungen mehrmals entschlagen
Dies geschah auch sogleich bei der Befragung durch Verfahrensrichter Wolfgang Pöschl, der wissen wollte, ob die Auskunftsperson jemals mit dem ehemaligen Novomatic-Chef Harald Neumann über die Vorstands-Bestellung bei den Casinos Austria gesprochen hat, die letzten Endes auf Peter Sidlo fiel.
Strache-Sager „unbegreiflich“
Zugleich beklagte sich Merwald in seinem Eingangsstatement über die Medienberichterstattung über ihn, die einiges verkürzt darstelle. Den Satz Straches im Ibiza-Video, „Novomatic zahlt alle“, habe er jedenfalls als „völlig haltlos“ empfunden. „Für mich war das unbegreiflich“, meinte der Novomatic-Manager und weiter: „Der Anschein, dass wir hier Bestechungsgelder zahlen würden, ist für mich völlig aus der Welt gewesen.“
„Preisliste” für Casinolizenzen
In seinem Unternehmen würden Compliance-Regelungen strikt eingehalten, bewerbe man sich doch in mehreren Ländern um Lizenzen. Den ehemaligen FPÖ-Staatssekretär Fuchs, bei dem Merwald nach Ansicht mehrerer Abgeordneter interveniert haben könnte, kennt die Auskunftsperson nach eigener Aussage nicht persönlich: „Ich habe den Herren nie getroffen, kennengelernt, gesprochen.“ Bei einer Hausdurchsuchung bei Merwald im März war von den Ermittlern eine Art „Preisliste“ gefunden worden, vermutlich für Casinolizenzen für Wien und das Burgenland.
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