Eine toll funktionierende Rettungskette und letztendlich auch ein Quäntchen Glück bildeten die Eckpfeiler einer eindrucksvollen Rettungsaktion am Hechenbergl bei Innsbruck. Eine junge Frau war im Aufstieg kollabiert, die Bergrettung Innsbruck und der Notarzthubschrauber „Alpin 2“ konnten sie im letzten Moment bergen.
Die Innsbruckerin machte sich am Sonntag mit ihren Eltern über einen alpinen Steig von Kranebitten auf Richtung Hechenberg. Hochnebel verdeckte das Inntal, darüber zeigte sich der Himmel wolkenlos. Schon unterhalb des Hechenbergls - auf 1411 Metern Seehöhe - fühlte sich die Innsbruckerin nicht mehr gut, am Hechenbergl musste sie sich übergeben. Die Familie schlug Alarm.
Nebel verhindert zunächst Heli-Einsatz
„Wir haben versucht, ,Christophorus 1‘ anzufordern, dessen Einsatz war wegen des Nebels aber nicht möglich“, sagt Bruno Berloffa, Ortstellenleiter der BR Innsbruck. Deshalb fuhren die Bergretter zur Neuen Magdeburger Hütte und stiegen zur Patientin hinunter. „Wir haben sie medizinisch versorgt und uns um die Eltern gekümmert“, schildert Berloffa. Alle Beteiligten waren ausgekühlt, sodass auch das Wärmezelt zum Einsatz kam.
Die Patientin, die sich laufend übergeben musste, hätte es selbst bei Unterstützung weder nach oben zum Einsatzfahrzeug noch ins Tal geschafft. Sie mit der Trage abzutransportieren, war auch keine Option.
Nebel stieg weiter hinauf
Daraufhin versuchte „Christophorus 1“ noch einmal, durch die Wolkendecke zur Patientin zu fliegen - wieder chancenlos. Letzte Option: Ein Hubschrauber mit Standort oberhalb der Nebelgrenze. So startete „Alpin 2“ in Sölden. Der Wettlauf mit der Zeit verschärfte sich, denn der Nebel stieg höher und erfasste den Einsatzort. Deshalb transportierten die Bergretter die Frau auf ein etwas höher gelegenes Felsköpfl außerhalb des Nebels.
Ein erster Anflug scheiterte, gegen 15.45 Uhr glückte der zweite Versuch. „Eine Crashbergung“, sagt Berloffa. Der Heli flog die Patientin nach Sölden, von wo sie ins KH Zams gebracht wurde. Bei Nebel und Dunkelheit begleiteten die Einsatzkräfte unterdessen die Eltern – gesichert am Kurzseil – nach Kranebitten.
Ende gut, alles gut: Die Tochter konnte das Krankenhaus schon am Montag verlassen.
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