Trotz scharfer Kritik
Bangladesch bringt 100.000 Flüchtlinge auf Insel
Bangladesch hat diese Woche damit begonnen, Hunderte Rohingya-Flüchtlinge auf eine Insel zu bringen, die nach Angaben mehrerer Hilfsorganisationen während der Monsunsaison heftigen Stürmen und Überflutungen ausgesetzt ist. Insgesamt will die Regierung nach eigenen Angaben 100.000 Rohingya aus überfüllten Flüchtlingslagern auf dem Festland auf die knapp 40 Kilometer entfernte Insel schicken. Amnesty International fordert einen sofortigen Überführungsstopp, Hilfsorganisationen dürften die Insel nur mit vorheriger Erlaubnis betreten, so sei keine unabhängige Beobachtung der Lage vor Ort möglich.
In Bangladesch leben Hunderttausende Rohingya in Camps, die Lage ist meist prekär und auch die Angst vor dem Coronavirus ist groß. Die meisten sind 2017 vor Militärgewalt in dem Nachbarland Myanmar (früher Burma) geflohen.
Die Vereinten Nationen bezeichnen die Verfolgung der muslimischen Minderheit dort als anhaltenden Völkermord. Das Militär von Myanmar und die Regierung unter der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi stehen wegen der Verfolgung international in der Kritik.
Viele wollen in die Heimat zurückkehren
Etliche Rohingya wollen in ihre Heimat zurückkehren, aber die Verhandlungen der Vereinten Nationen mit Myanmar verlaufen schleppend. Nach Angaben örtlicher Behörden gehen die Rohingya-Flüchtlinge freiwillig auf die Insel, auf die Bangladesch Unterkünfte gebaut hat.
Ein Flüchtling sagte etwa, dass er sich für die Umsiedelung gemeldet habe, weil ihm versprochen worden sei, dadurch künftig Priorität bei der Rückkehr in die Heimat zu erhalten.
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