Die größte Investition der mehr als 130-jährigen Firmengeschichte verkündete am Freitag Mayr Melnhof Karton: In das Werk in Frohnleiten fließen 2021 und 2022 nicht weniger als 100 Millionen Euro. Und in ein paar Jahren könnte der nächste Ausbauschritt in dieser Größenordnung folgen.
In Zeiten, in denen immer mehr Menschen online bestellen und bei Lebensmittelverpackungen Karton zusehends Plastik ersetzt, sind die Produkte von Mayr-Melnhof gefragt. Die Corona-Krise hat daher relativ wenig Auswirkungen auf das Geschäft, erzählt Vorstandsvorsitzender Peter Oswald am Freitag.
Maschine produziert mit höherer Geschwindigkeit
Er verkündete eine Riesen-Investition in den Standort Frohnleiten: 100 Millionen Euro sollen eingesetzt werden. Erneuert wird die größere der beiden Kartonmaschinen, sie soll künftig mit deutlicher höherer Geschwindigkeit und mit weniger Altpapier als Ausgangsmaterial produzieren. Die Produktion soll sich um rund 10 Prozent steigern. Viel Geld geht aber auch in die gesamte, derzeit nicht optimale Logistik - sie wird automatisiert. Auch die Warenanlieferung soll dadurch künftig beschleunigt erfolgen.
Oswald betont aber auch den Umweltaspekt: Der relativ hohe Energie- und Wasserverbrauch bei der Altpapieraufbereitung soll gesenkt werden, damit auch der CO2-Ausstoß in Frohnleiten. Hier werden übrigens 550.000 Tonnen Recyclingkarton pro Jahr hergestellt - ein Fünftel des Verbrauchs in Europa!
„Eine historische Entscheidung“
„Es ist eine mutige, historische Entscheidung in einem schwierigen Marktumfeld“, so Oswald. Er hebt auch die „Stärke eines Familienbetriebs“ hervor, der eine „langfristige Perspektive“ einnimmt. Es sei eine Investition für die nächsten 20 Jahre, sie sichere die 570 Arbeitsplätze am Standort ab - geringfügig könnte der Personalstand sogar steigen.
Dass sie so rasch durchgeführt wird, sei auch der von der Bundesregierung ausgerufenen Investitionsprämie zu verdanken. 4,4 Millionen Euro fließen aus diesem Topf. Für Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck ist der Ausbau in Frohnleiten „ein Paradebeispiel für die Investitionsprämie“. Insgesamt seien bereits 53.000 Anträge eingelangt und Investitionen von 22 Milliarden Euro ausgelöst worden.
Noch größerer Ausbau geplant
Dem „historischen Schritt“ in Frohnleiten könnte übrigens bald ein weiterer folgen: Laut Oswald sei ein noch größere Ausbau um nochmals 100 Millionen Euro denkbar, in drei bis vier Jahren soll diesbezüglich eine Entscheidung fallen.
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