Trauer in Trier
Amokfahrer raste mit 81 km/h durch Fußgängerzone
Der Amokfahrer von Trier ist der Polizei zufolge mit seinem PS-starken Sportgeländewagen mit 81 Stundenkilometern durch die Fußgängerzone der belebten Simeonstraße gerast. Nach der Amokfahrt mit fünf Toten und 24 Verletzten am 1. Dezember habe der Täter das Auto abgestellt und eine Zigarette geraucht. Den Einsatzkräften, die den 51-Jährigen überwältigten und festnahmen, habe er „grinsend entgegen gesehen“. Der Mann sitzt unter Mordverdacht in Untersuchungshaft.
Die hohe Geschwindigkeit habe eine Wegzeitberechnung anhand von sichergestellten Videos für diesen Teil der Strecke ergeben, so ein Sprecher am Freitag. In dem Wagen des 51-Jährigen habe sich zudem Munition befunden, jedoch sei keine passende Waffe entdeckt worden. Hinweise auf Mittäter oder Unterstützer für die Tat gebe es nicht, aus der Bevölkerung seien bisher mehr als 200 Hinweise zu der Tat eingegangen.
Nach der Tat hätten Polizisten den Mann, der als Einzelgänger gilt, stehend am Heck des Wagens angetroffen, berichtet der Trierer Polizeivizepräsident Franz-Dieter Ankner: „Dort sah er den Einsatzkräften grinsend entgegen.“ Der Mann sei kinderlos und ledig, zuletzt auch arbeitslos und ohne festen Wohnsitz gewesen. Offenbar benutzte er das Auto, das ihm von einem Bekannten überlassen worden war, als Schlafplatz.
„Kein absoluter Schutz möglich“
Über das Motiv der Tat wird weiterhin spekuliert, der Verdächtige habe keine klaren bzw. widersprüchliche und nicht nachvollziehbare Angaben dazu gemacht. Ein politischer oder religiöser Hintergrund sei jedoch bisher auszuschließen. Angaben von Roger Lewentz (SPD) zufolge habe der zum Tatzeitpunkt betrunkene Mann gezielt Menschen überfahren. Gleichzeitig räumte er ein, dass „ein absoluter Schutz vor irrational handelnden Einzeltätern leider nicht möglich“ sei.
„Bild des Grauens"
Die Zahl der Verletzten stieg unterdessen auf 24. „Es haben sich nachträglich noch Leute gemeldet“, so ein Sprecher. Die Zahl der Schwerverletzten darunter sei bei sechs geblieben. Unter den Todesopfern sind auch ein neun Wochen altes Baby und dessen Vater zu beklagen. Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe sprach nach der Tat von „einem Bild des Grauens“.
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