Nach drei Wochen Pause und gut drei Wochen vor Weihnachten öffnet der heimische Handel am Montag wieder. Für die Betreiber wird es wohl ein Spagat zwischen Umsicht und Umsatz. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) appelliert an die Österreicher, nicht alle großen Einkäufe sofort zu machen.
Es waren Massen, die sich vor Beginn des harten Lockdowns in ganz Österreich durch die Einkaufszentren schoben – allen Appellen zum Trotz wollten die Menschen shoppen. Nun drei Wochen später und kurz vor Weihnachten sollen sich diese Szenen nicht wiederholen. Die Betreiber öffnen unter strengen Auflagen – „und die Exekutive wird das gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden auch sehr streng kontrollieren“, kündigte Minister Anschober an.
Einkaufszentren „bestens vorbereitet“
Man sei bestens gerüstet, heißt es von den Einkaufszentren. „Mit Montag gehen die Center – mit Ausnahme der Gastronomie – wieder in den ,Normal-Modus‘ über und sind mit umfangreichen Hygiene-Maßnahmen und kompletten Warensortimenten in den Läden bestens vorbereitet“, heißt es etwa vom Betreiber SES. Einige Gastronomen bieten Take-Away an, konsumiert darf aber nicht werden. So wolle man „das Verweilen verhindern“, sagt Anschober.
Auch im Salzburger Europark, im Designer Outlet Parndorf oder dem Shopping Center Süd (SCS) in Vösendorf (NÖ) habe man umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Massen zu entzerren.
53 Prozent haben noch keine Geschenke besorgt
Doch auch die Konsumenten sind gefordert, bittet Anschober: „Auch der 9. Dezember ist noch ein Tag, bitte nicht alles sofort einkaufen.“ Wie wichtig dieser Appell ist, zeigt eine Umfrage von Wirtschaftsuniversität Wien und des Meinungsforschungsinstituts Gallup: Demnach hatten zum Wochenbeginn 53 Prozent noch keine Weihnachtsgeschenke besorgt - und warten auf die Eröffnung am kommenden Montag. Ein kleiner Teil hatte noch während der Befragung die Hoffnung, auf Weihnachtsmärkten fündig zu werden - daraus wird nun nichts.
40 Prozent der Befragten ohne Geschenke shoppen hingegen im Internet, in erster Linie bei Amazon. Gallup-Chef Michael Nitsche: „Heimische Online-Plattformen spielen nur eine untergeordnete Rolle. Die Verlierer sind der Handel und die österreichische Finanzverwaltung, die geringere Steuereinnahmen lukriert.“
Anna Haselwanter und Eva Mühlberger, Kronen Zeitung/krone.at
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