Appell vor Öffnung:

„Bitte nicht alle großen Einkäufe sofort machen!“

Politik
05.12.2020 10:56

Nach drei Wochen Pause und gut drei Wochen vor Weihnachten öffnet der heimische Handel am Montag wieder. Für die Betreiber wird es wohl ein Spagat zwischen Umsicht und Umsatz. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) appelliert an die Österreicher, nicht alle großen Einkäufe sofort zu machen.

Es waren Massen, die sich vor Beginn des harten Lockdowns in ganz Österreich durch die Einkaufszentren schoben – allen Appellen zum Trotz wollten die Menschen shoppen. Nun drei Wochen später und kurz vor Weihnachten sollen sich diese Szenen nicht wiederholen. Die Betreiber öffnen unter strengen Auflagen – „und die Exekutive wird das gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden auch sehr streng kontrollieren“, kündigte Minister Anschober an.

(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Einkaufszentren „bestens vorbereitet“
Man sei bestens gerüstet, heißt es von den Einkaufszentren. „Mit Montag gehen die Center – mit Ausnahme der Gastronomie – wieder in den ,Normal-Modus‘ über und sind mit umfangreichen Hygiene-Maßnahmen und kompletten Warensortimenten in den Läden bestens vorbereitet“, heißt es etwa vom Betreiber SES. Einige Gastronomen bieten Take-Away an, konsumiert darf aber nicht werden. So wolle man „das Verweilen verhindern“, sagt Anschober.

Auch im Salzburger Europark, im Designer Outlet Parndorf oder dem Shopping Center Süd (SCS) in Vösendorf (NÖ) habe man umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Massen zu entzerren.

Nach über zwei Wochen Lockdown sperrt der Handel am Montag wieder auf. (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Nach über zwei Wochen Lockdown sperrt der Handel am Montag wieder auf.

53 Prozent haben noch keine Geschenke besorgt
Doch auch die Konsumenten sind gefordert, bittet Anschober: „Auch der 9. Dezember ist noch ein Tag, bitte nicht alles sofort einkaufen.“ Wie wichtig dieser Appell ist, zeigt eine Umfrage von Wirtschaftsuniversität Wien und des Meinungsforschungsinstituts Gallup: Demnach hatten zum Wochenbeginn 53 Prozent noch keine Weihnachtsgeschenke besorgt - und warten auf die Eröffnung am kommenden Montag. Ein kleiner Teil hatte noch während der Befragung die Hoffnung, auf Weihnachtsmärkten fündig zu werden - daraus wird nun nichts.

40 Prozent der Befragten ohne Geschenke shoppen hingegen im Internet, in erster Linie bei Amazon. Gallup-Chef Michael Nitsche: „Heimische Online-Plattformen spielen nur eine untergeordnete Rolle. Die Verlierer sind der Handel und die österreichische Finanzverwaltung, die geringere Steuereinnahmen lukriert.“

Anna Haselwanter und Eva Mühlberger, Kronen Zeitung/krone.at

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt