Wer schon einmal am idyllischen Grazer Rosenhain spazieren war, kennt das alte „Geisterhaus“ mit seinen maroden Mauern gut. Nach Jahren der Tristesse kommt nun wieder Leben in das ehemalige Jesuitenrefektorium: Die Stadt Graz räumt der Uni das Baurecht ein - entstehen soll ein Bürogebäude samt Hörsaal.
Es wurde im 16. Jahrhundert - zur Gründungszeit der Universität Graz - als Erholungsheim für Ordensmitglieder und Zöglinge errichtet: das noch heute als Ruine erhaltene „Alte Jesuitenrefektorium“. Der katholische Orden wählte dafür den grünen Rosenhain aus, in Pestzeiten flüchteten sich auch Priester und Schüler in das abseits des Stadtzentrums gelegene massive Gemäuer. Nachdem das Sommerrefektorium seine ursprüngliche Bestimmung verloren hatte, verkam es im Laufe der Zeit zur Lagerhalle und verlor seine Seele.
Denkmalschutz wird gewahrt
Nun allerdings wird dem historischen Haus neues Leben eingehaucht - freilich unter Wahrung des Denkmalschutzes: Die Universität Graz will auf Basis der bestehenden Substanz ein Bürogebäude mit Seminar- und Arbeitsräumen, einem Hörsaal und einer Bibliothek errichten. Mit 2000 Quadratmetern Nettofläche soll das Gebäude dem Institut für Bewegungswissenschaften als modernes Quartier dienen. Die Mauern stehen auf einem Grundstück der Stadt Graz, das der Uni über einen Baurechtsvertrag für die nächsten 70 Jahre zur Verfügung gestellt wird (um einen symbolischen Euro).
Schwerpunkt Sport soll gestärkt werden
„Durch die Anbindung zum Universitätssportinstitut können wir den Schwerpunkt Sport stärken“, freut sich der Uni-Vizerektor für Finanzen, Peter Riedler. „Schön, dass Denkmalschutz und universitäre Nutzung hier zusammen gelebt werden“, ergänzt Bürgermeister Siegfried Nagl.
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