Nach der Öffnung ist vor dem dritten Lockdown. Die Befürchtungen über einen Wiederanstieg der ohnehin für Lockerungsübungen eigentlich weiterhin (zu) hohen Zahlen sind groß. Für die Regierung scheint das Mittel Massentests bis zu einer gewissen Durchimpfungsrate der Bevölkerung die Lösung zu sein. Um noch mehr Anreize zur Teilnahme zu schaffen, überlegt die türkis-grüne Koalition nun eine Art Belohnungssystem, etwa mit den aus Wien bekannt gewordenen „Schnitzel-Gutscheinen“.
Planspiele der Politik beschäftigen sich daher mit den nächsten Monaten bis zum Sommer. Dabei werden monatliche Massentests angedacht. Denn aktuell läuft es nach der anfänglichen IT-Pannenserie jedenfalls ganz gut. Es herrscht teils reger Betrieb bei den Teststraßen im gesamten Land. Bis zum Ende der Aktion hofft man, dass mehrere Hunderttausend Menschen daran teilnehmen. Die Positivrate in den Bundesländern pendelt derzeit um vergleichsweise niedrige 0,4 Prozent.
Von den rund 123.000 Lehrern in Österreich haben sich vor „Schulbeginn“ laut Bildungsminister Heinz Faßmann für „ein kleines Piksen in der Nase“ immerhin 65 Prozent angemeldet. Konsequenzen für die Nicht-Teilnahme gibt es keine, auch keinen Zwang zum Tragen von FFP2-Masken im Unterricht.
Um noch mehr Anreize zu schaffen, überlegt die türkis-grüne Koalition nun eine Art Belohnungssystem, etwa mit den aus Wien bekannt gewordenen „Schnitzel-Gutscheinen“. Die Rechnung: 50 Euro pro Teilnehmer als Bonus würde zwar pro Massentestdurchgang 200 bis 400 Millionen Euro kosten, ein Lockdown dafür aber stolze fünf Milliarden.
Die Sanktionskarte mit einer „Verpflichtung light“, also dass man etwa als Arbeitnehmer bei einer Nicht-Teilnahme für zehn Tage ohne Entgelt suspendiert werden kann wie in Südtirol, wird wohl wegen eines drohenden Proteststurms nicht gezogen werden ...
Christoph Budin, Kronen Zeitung/krone.at
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