Überschaubarer Zulauf

Alles passte, nur die Massen fehlten

Vorarlberg
07.12.2020 09:30

Vorarlberg hat die dreitägigen Massentests hinter sich. Die Bilanz fällt zwiegespalten aus: Organisatorisch lief alles wie am Schnürchen, allerdings war der Zulauf überschaubar.

Eines gleich vorweg: Man muss den Verantwortlichen für die Massentests - angefangen von der Landesregierung bis hin zu den unzähligen ehrenamtlichen Helfern - ein großes Kompliment machen: Die Abwicklung an den 80 Teststationen lief reibungslos, das landeseigene EDV-System im Hintergrund hat nicht eine Sekunde gestreikt, die Auswertung der Tests inklusive Benachrichtigung der Betroffenen wurde im Eiltempo bearbeitet. Selbstverständlich ist das nicht, wie etwa der Blick nach Wien zeigt, wo sich trotz weit geringer Zulauf als im Ländle teils lange Warteschlangen bildeten - was nicht zuletzt daran lag, dass aufgrund von Computerproblemen die Aufnahme der Daten zeitweise analog erfolgen musste.

LH Markus Wallner dankt allen Beteiligten

Es hat sich fraglos bezahlt gemacht, auf kleinteilige Strukturen und eigene technische Lösungen statt der vom Bund bereitgestellten „Husch-Pfusch“-EDV zu setzen. Und es hat sich einmal mehr gezeigt, welch hohes Gut es ist, wenn man sich auf ein Heer von Freiwilligen und engagierten Gemeindemitarbeitern verlassen kann. Das weiß auch Landeshauptmann Markus Wallner zu schätzen: „Für dieses organisatorische Meisterstück, das in sehr kurzer Zeit und mit enorm viel Einsatz und Know-how auf die Beine gestellt wurde, möchte ich mich ausdrücklich bedanken. Mir war immer bewusst, dass wir mit einer eigenständigen Vorarlberger Lösung am besten fahren.“ Der Aufwand habe sich schon allein deshalb gelohnt, weil man bei künftigen Test- und Impfaktionen davon profitieren werde.

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Für dieses organisatorische Meisterstück, das in sehr kurzer Zeit auf die Beine gestellt wurde, möchte ich mich ausdrücklich bedanken.

Landeshauptmann Markus Wallner

Rund 31 Prozent haben sich testen lassen

Zwar zeigt sich Wallner mit dem Zulauf ebenfalls zufrieden und sprach von einem „wichtigen Beitrag zur Pandemiebekämpfung“, zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die Teilnahmezahlen unter den - durchaus hohen - Erwartungen geblieben sind: Insgesamt haben sich in den vergangenen drei Tagen rund 105.000 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger testen lassen, das sind in etwa 31 Prozent Gesamtbevölkerung (exklusive Kindern unter sechs Jahren und Personen, die eine Infektion bereits überstanden haben). Nur 0,45 Prozent (472 Fälle) der Tests brachten ein positives Ergebnis, im Vorfeld rechneten Experten noch mit einer Quote von knapp einem Prozent. Daraus lässt sich ableiten, dass die Dunkelziffer niedriger ist, als bislang angenommen - eine wichtige Erkenntnis, die Hoffnung macht.

Fakten

Die Situation in den Vorarlberger Spitälern hat sich in den vergangenen Tagen entspannt: In Summe wurden mit Stand 6. Dezember 130 Covid-Patienten stationär betreut, davon liegen 25 auf einer Intensivstation. Zum Vergleich: Am 19. November hatten die Spitäler noch 223 Covid-Patienten zu versorgen, davon benötigten 44 eine intensivmedizinische Betreuung. Unterm Strich stehen noch 38 freie Intensivbetten für alle Patientengruppen zur Verfügung. Auch beim Personal hat sich die Lage entschärft: 82 Mitarbeitende sind aktuell positiv getestet, 19 weitere in Quarantäne.

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