Kampf gegen Raser

Das Front-Radar auf der A12 wird jetzt scharf gemacht

Tirol
08.11.2010 09:13
Die mehrmonatige Testphase ist nahezu abgeschlossen. Noch heuer wird in Tirol das erste Front-Radargerät auf der Inntalautobahn bei Innsbruck-West den Echtbetrieb aufnehmen. Temposünder werden damit von vorne geblitzt. Deutsche Raser haben dann keine Ausrede mehr und können für Geschwindigkeitsübertretungen zur Kassa gebeten werden. Bisher gab ihnen das Gesetz Deckung.

In Fahrtrichtung Innsbruck wird seit Monaten auf der A12 bei Sieglanger das Front-Radargerät getestet. Wer zu schnell ist, der wird von vorne fotografiert. Strafe gab es allerdings keine. Die Fotos waren bisher noch nicht gut genug, um sie zu verwenden. "Die Qualität muss stimmen, damit die Fotos als Beweis anerkannt werden", erklärt dazu Markus Widmann, Leiter der Verkehrsabteilung der Tiroler Polizei. Die letzten Tests waren vielversprechend. Schon in den nächsten Wochen soll das Front-Radar scharf gemacht werden.

Herkömmliche Radarboxen blitzen das Heck des Fahrzeugs. In vielen Ländern genügen diese Beweisfotos von hinten aber nicht. Deutschland ist so ein Fall. "Dort verlangt der Gesetzgeber eine Identifizierung des Fahrzeuglenkers per Beweisfoto", erklärt Widmann.

Viele deutsche Temposünder gingen der heimischen Exekutive bisher durch die Lappen. Gab der Fahrzeugbesitzer den Lenker trotz Radarfoto von hinten nicht bekannt, konnte dieser auch nicht belangt werden. Mit dem neuen Front-Radar sind die Zeiten der "Verschleierung" vorbei. "Die Behörde hat nun einen wichtigen Beweis mehr, um Schnellfahrer zu belangen", so der oberste Verkehrspolizist. Widmann betont aber, dass deutsche Autofahrer auch bisher in Tirol keinen Freibrief hatten. Die meisten werden bei Schwerpunktkontrollen und durch die Zivilstreife auf frischer Tat ertappt. 

Rund 100.000 Euro kostet ein Front-Radargerät. Die Autobahngesellschaft Asfinag hat sie auf mehreren Autobahnen in ganz Österreich positioniert. Deutschland hat schon mehrere Jahre Erfahrung mit dem System. Dort liegt die Trefferquote bei rund 50 Prozent. Das heißt, jedes zweite Foto wird als Beweis anerkannt.

von Claudia Thurner, Tiroler Krone

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