Selbst milde Verläufe einer Covid-19-Erkrankung können durchaus langwierige Folgen nach sich ziehen - eine besonders unangenehme trifft dabei männliche Patienten. Denn die US-Medizinerin Dena Grayson warnte nun gegenüber NBC News, dass man zunehmend Probleme mit Erektionsstörungen sehe. Die Ursache dafür liege wohl darin, dass das Coronavirus die Blutgefäße angreife und somit die Durchblutung nach einer Covid-19-Erkrankung gestört sei.
„Wir sehen da zunehmend Probleme und mittlerweile besteht echte Besorgnis darüber, dass Männer langfristig nach einer Erkrankung mit Covid-19 mit erektiler Dysfunktion zu kämpfen haben“, sagte Grayson, die unter anderem 2010 an der Entwicklung eines Ebola-Medikamentes mitgewirkt hatte.
Langzeitschäden auch bei mildem Verlauf
Wissenschaftliche Belege für ihre Aussage fehlen zwar bislang, allerdings ist bereits seit Längerem belegt, dass das Coronavirus nicht nur die Lunge, sondern auch die Blutgefäße angreift. Es kann Blutgerinnsel auslösen und so lebensgefährliche Thrombosen verursachen, die dann zu Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Lungenembolien führen können. Doch auch bei einem milden Verlauf kann es zu Langzeitschäden an den Gefäßen kommen - und eben auch dort, wo „Mann“ sich das wohl nicht unbedingt wünscht.
Virus beeinflusst auch Hormonhaushalt
Auch der Hormonhaushalt kann durch das Virus beeinträchtigt werden. Bereits im September veröffentlichten Mediziner in der Fachzeitschrift „Science Daily“ einen Artikel, wonach bei männlichen Covid-Patienten ein deutlich verringerter Testosteron-Spiegel gemessen wurde. Für die Studie war bei 232 Männer, die sich mit dem Coronavirus angesteckt hatten, eine Hormonuntersuchung durchgeführt wurden.
Bei 113 wurde ein verringerter Testosteronspiegel gemessen - obwohl sie teilweise keine Symptome aufwiesen. „65,2 Prozent der 46 männlichen Patienten, die asymptomatisch waren, erlitten einen Verlust der Libido“, schrieben die Mediziner. Sie empfahlen daher bei der Behandlung von Covid-19-Patienten auch die Gabe vor Hormonen. Dies könne sogar die Überlebenschancen verbessern.
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