Falsche Polizisten

Wien: Bande verursacht Schaden in Millionenhöhe

Wien
08.12.2020 12:55

Einen Schaden in Millionenhöhe soll eine organisierte Betrügerbande in Wien verursacht haben. Die Täter melden sich seit 2018 bei vorwiegend älteren Opfern, geben sich als Polizisten aus und ergaunern Geld und Wertgegenstände. Nach einem Mitglied der Bande, das als „Abholer“ der Beute fungierte, wird nun per Foto (Bild oben) gefahndet, berichtete die Polizei am Dienstag.

Die Kriminellen gehen stets nach einem ähnlichen Modus Operandi vor: Ein Haupttäter, ein 35-jähriger Türke gegen den bereits ein europäischer Haftbefehl besteht, sucht im Telefonbuch nach älter klingenden Vornamen, die auf Senioren schließen lassen. Er ruft diese von einem Handy mit einer „verfälschten Nummer“ an und gibt sich als Polizist aus. Der Mann erläutert den Opfern glaubwürdig, dass Trickbetrüger hinter ihrem Ersparten her sind.

Geben vor, Polizei habe Liste mit möglichen Opfern gefunden
Die Polizei, so wird den Angerufenen gesagt, habe eine Liste mit möglichen Opfern gefunden - etwa im Zuge einer Festnahme, einer Durchsuchung etc. Zur Sicherung oder Registrierung würden Polizisten vorbeikommen und die Wertsachen verwahren. Anschließend „besuchen“ Komplizen des Anrufers die Opfer, geben sich ebenfalls als Beamte aus und nehmen jegliche Wertgegenstände an sich und verschwinden.

Der nun gesuchte Tatverdächtige trat bei einem erfolgreichen Betrug als „Abholer“ des Geldes in Erscheinung. Dabei wurde er von einer Überwachungskamera gefilmt.

Opfer berichten von enormer Glaubwürdigkeit, aber auch Bedrohungen
Die Fantasie solcher Betrüger sei grenzenlos, betonte die Polizei. In vielen Fällen wird telefonisch eruiert, wie viel Bargeld die Opfer besitzen. Oftmals gibt es auch vor der Übernahme des Geldes strikte Anweisungen und Anleitungen für die Opfer. Die Geldübergaben erfolgen in den Wohnungen, aber auch im öffentlichen Raum - so sollten die Geschädigten die Wertgegenstände unter einer Bank verstecken. Sehr viele Opfer berichten von einer enormen Glaubwürdigkeit, einem enormen psychischen Druck, aber auch von telefonischen Bedrohungen.

Hinweise (auch anonym) werden an das Landeskriminalamt Wien, Ermittlungsbereich Betrug, unter der Telefonnummer 01-31310-33800 erbeten.

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