Nach den heftigen Schneefällen am Wochenende in Osttirol und Teilen Nordtirols, hat sich die Wetterlage zum Wochenstart etwas beruhigt. Doch von Entwarnung kann keine Rede sein: So bleibt die Lawinenwarnstufe in Osttirol nach wie vor auf „4“. In Nordtirol war die Gefahr verbreitet erheblich (Stufe drei). Noch immer sind mehrere Straßen im Land gesperrt und über 1000 Haushalte vom Stromnetz angeschnitten.
Aufgrund der gegebenen Gefahr wurde zu „großer Zurückhaltung“ im alpinen Gelände aufgefordert. Die Lawinengefahr werde am Mittwoch allmählich abnehmen, hieß es im Lawinenreport. An steilen Grashängen seien in Osttirol jederzeit Nass- und Gleitschneelawinen möglich, vereinzelt auch sehr große. Neu- und Triebschnee der vergangenen Tage seien in allen Expositionen oberhalb der Waldgrenze störanfällig. Dabei nahmen laut Experten Anzahl und Größe der Gefahrenstellen mit der Höhe zu.
1200 Haushalte noch immer ohne Strom
Am Dienstagnachmittag waren vorerst noch 1200 Osttiroler Haushalte vom Stromnetz abgeschnitten. Als große Herausforderung stellte sich infolge von Straßensperren, Lawinengefahr und hoher Baumbruchgefahr weiter die Zugänglichkeit der Störstellen dar. Seitens der Tinetz waren alle verfügbaren Personen im Einsatz, man war aber auch vor neuen Störungen nicht gefeit.
Einen Zeitpunkt, zu dem alle Haushalte wieder an der Stromversorgung hängen sollen, konnte Ammer nicht nennen. Wo die Zugänglichkeit nicht gegeben sei, könne man keine Reparaturen durchführen. Umgekehrt behelfe man sich - wo dies möglich sei - mit Notstromaggregaten. Offen war auch, ob etwa neue Störstellen dazukommen. „Es hat wieder zu schneien begonnen, die Baumlast ist extrem“, sagte Ammer.
Brennerstraße abschnittsweise gesperrt
Wegen zahlreicher Hangrutschungen berg- und talseitig muss die B128 Brenner Straße zwischen Gasthof Stefansbrücke und der Abzweigung Schönberg für umfangreiche Sanierungsmaßnahmen bis voraussichtlich Weihnachten gesperrt bleiben. Umgeleitet wird über die A13 Brennerautobahn.
„Die Hangrutschungen haben zu teilweise massiven Schäden am Straßenbankett geführt. Während der Straßenabschnitt zwischen Schönberg und Matreiwald kurzfristig teilsaniert werden konnte, stehen im Abschnitt zwischen der Stefansbrücke und der Abzweigung ins Stubaital größere Sanierungsschritte an“, erklärte Landesgeologe Roman Außerlechner.
Auf den Straßen waren etwa die B108 zwischen Huben und Matrei in Osttirol sowie die Felbertauernstraße zwischen Mittersill und Huben nicht befahrbar. Auch die B100 war aufgrund eines Erdrutsches zwischen Lienz und Leisach gesperrt. Ebenfalls nicht befahrbar waren die B111 von Obertilliach bis Maria Luggau sowie weitere Landesstraßen in Osttirol. Im Ötztal in Nordtirol war die B186 zwischen Neudorf und Niederthai zu.
Katastrophenfonds soll herangezogen werden
Die Tiroler Landesregierung hat den Betroffenen finanzielle Unterstützung zugesichert. Der Katastrophenfonds soll bei privaten Elementarschäden herangezogen werden können. Dasselbe gelte für Betriebe, hieß es. Eine Beihilfe in Höhe von 50 Prozent des geschätzten Schadens werde gewährt.
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