Wegen Corona-Krise

Nach 573 Jahren: Wiens ältestes Lokal vor dem Ruin

Wien
09.12.2020 06:00

Es hat Weltkriege, die Pest und Revolutionen überlebt - aber Corona könnte dem Griechenbeisl den Garaus machen. Das 573 Jahre alte Lokal gehört einer Firma mit 17 Restaurants und 300 Mitarbeitern in Wien. Der EU-Förderdeckel zieht dem Unternehmen - wie der Café-Konditorei Aida - den Boden unter den Füßen weg.

„Für den November erhalten wir nicht einmal 50 Prozent Umsatzersatz, im Dezember gar nichts“, sagt Konrad Bergen, Miteigentümer der ETII-Gmbh. Andere Gastronomen hätten jedes ihrer Lokale in eine eigene Firma gepackt. Und können so bis zu 800.000 Euro Zuschuss pro Betrieb erhalten. Die ETII-Gmbh für ihre 17 Restaurants aber nur einmal. „Das ist eine Ungleichbehandlung“, sagt Bergen.

Geschäftsführerin Magda Wröbel und Miteigentümer Anshen Chen (Bild: Peter Tomschi)
Geschäftsführerin Magda Wröbel und Miteigentümer Anshen Chen

Ohne rasche Lösung droht der Pleitegeier
Gibt es nicht rasch eine Lösung, droht im Jänner der Pleitegeier, und zumindest die Hälfte der Mitarbeiter wäre ihren Job los. Leider kein Einzelfall, sagt Gastro-Chef Peter Dobcak. Er fordert sofortige Verhandlungen mit Brüssel. Und noch eine Gruppe braucht laut Dobcak Hilfe: jene Wirte, die vorigen Herbst wegen Umbau geschlossen hatten und nun um alle Hilfsgelder umfallen.

Alex Schönherr, Kronen Zeitung

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