Es scheint einen Grund zu haben, dass CD Projekt Red sein Mammutprojekt „Cyberpunk 2077“ vor Veröffentlichung nur in der PC-Version vorgeführt hat: Wie Käufer der Konsolenversion ankreiden, ist das Sci-Fi-Rollenspiel auf der PlayStation 4 und der Xbox One nahezu unspielbar, so viele Fehler haben sich eingeschlichen. Viele sind erstaunt, dass der Titel in diesem Zustand überhaupt für die alte Konsolengeneration veröffentlicht wurde.
Während die PC-Version von „Cyberpunk 2077“ Höchstwertungen erntet, enttäuscht die Version für PS4 und Xbox One auf ganzer Linie. Sie enthält derart viele Grafikfehler und Bugs, dass man beim bekannten deutschen Spielemagazin „GamePro“ um satte 20 Punkte abwertet, womit „Cyberpunk 2077“ dort in der aktuell vorliegenden Fassung für PS4 und Xbox One eine 68-Punkte-Wertung bekommt. Auf PS5 und Xbox Series X laufe die Konsolenversion besser, berichten die Tester und geben „Cyberpunk 2077“ auf der neuen Generation immerhin 83 Punkte. Trotzdem: Das Spiel sei in der Konsolenversion in „desolatem Zustand“, so das vernichtende Urteil.
Matschige Texturen, ruckelige Bildrate und Grafikfehler
Die Mängel, die Spieler in der PS4- und Xbox-One-Version orten, sind vielfältig. Sie berichten von matschigen Texturen, die wohl der geringen Auflösung von nur 720p bis 900p geschuldet sind, von Einbrüchen in der Bildrate bis hinunter auf ruckelige 20 fps und zahlreiche Bugs - von Charakteren ohne Gesicht über Animations- und Physikfehler bis hin zu aufpoppenden Objekten. Zwar plagen auch die PC-Version Bugs, Ausmaße wie auf den Konsolen nehmen die Probleme am PC aber nicht an.
Auf Twitter und in anderen sozialen Medien erntet die Konsolenfassung von „Cyberpunk 2077“ einen veritablen Shitstorm, zahlreiche User laden Videos hoch, in denen die Fehler der Konsolenfassung zu sehen sind. Viele Käufer von „Cyberpunk 2077“ zeigen dabei einen gewissen Galgenhumor. Einer zeigt sich zuversichtlich, dass man nach einem weiteren Jahr voller Überstunden die meisten Bugs behoben haben werde. Ein anderer urteilt kurz, die Konsolenfassung sei „schockierend enttäuschend“.
Auch erster „Witcher“ wurde unfertig auf den Markt geworfen
Die Probleme der Konsolenversion erstaunen auch vor dem Hintergrund, dass „Cyberpunk 2077“ mehrmals verschoben wurde und es den Entwicklern offenbar trotzdem nicht gelang, alle Versionen des Sci-Fi-Rollenspiels von den gröbsten Fehlern zu befreien. Immerhin bewiesen die Entwickler in der Vergangenheit, beim Release ihrer Spiele vorhandene Bugs tatsächlich konsequent auszumerzen. So geschehen beim „Witcher“-Erstlingswerk, das im Herbst 2007 zunächst voller Fehler auf den Markt geworfen wurde. Erst ein Jahr später legte das Spiel in der generalsanierten „Enhanced Edition“ den Grundstein für den heutigen Erfolg von CD Projekt.
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