„Schmutzige Methoden“
„Sputnik“-Impfstoff: Russland über „Lügen“ empört
Russland ist stolz auf seinen Corona-Impfstoff „Sputnik V“ - darum schmerzt es die Regierung ganz besonders, dass dieser im Ausland oft in ein schlechtes Licht gerückt wird. Das Verteidigungsministerium kritisierte scharf, dass „Fake News“ sowie „Pseudo-Untersuchungen“ und „Lügen“ über eine vermeintliche Gefährlichkeit des Wirkstoffs in sozialen Netzwerken kursieren würden. Ein Kremlsprecher sprach von „schmutzigen Diskreditierungsmethoden“.
„Uns ist im Detail bekannt, welche Mittel und Ressourcen heute aus dem Ausland eingesetzt werden, um den heimischen Impfstoff in der Welt und in Russland zu diskreditieren“, teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Freitag mit. In sozialen Netzwerken und auf aus dem Ausland finanzierten russischsprachigen Seiten würden „Pseudo-Untersuchungen“ und „Lügen“ über die angebliche Gefährlichkeit des Wirkstoffes veröffentlicht, erklärte Konaschenkow.
Sprecher wehrt sich gegen Falschmeldungen
Konaschenkow sprach von einer bisher „erfolgreichen Praxiserfahrung“ mit dem bereits freigegebenen Impfstoff. Er wies außerdem Berichte zurück, denen zufolge Soldaten sich geweigert haben sollen, sich „Sputnik V“ spritzen zu lassen. Zuvor hatte auch der russische Investmentfonds eine „negative Informationsattacke“ gegen den russischen Impfstoff beklagt und diese auf Konkurrenz bei der Impfstoffentwicklung zurückgeführt.
150.000 Russen wurde „Sputnik V“ bereits verabreicht
Russland hatte am Wochenende in Moskau mit groß angelegten Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Damit gehört Russland zu den ersten Ländern weltweit, die ihre Bevölkerung in größerem Stil gegen SARS-CoV-2 impfen lassen. Angaben des Moskauer Forschungszentrums Gamaleja zufolge, das den Impfstoff entwickelt hat, haben bereits mehr als 150.000 Russen „Sputnik V“ injiziert bekommen. Unabhängige Studien zu dem Impfstoff sind bisher - wie bei den westlichen Impfstoffen - nicht bekannt, seine Freigabe hatte im Sommer international auch Kritik ausgelöst.
Ärzte empfehlen Alkoholverzicht vor bzw. nach der Impfung
Russlands oberster Amtsärztin Anna Popowa zufolge soll vor und während der Impfung kein Alkohol getrunken werden - insgesamt 56 Tage lang. Der Leiter des Gamaleja-Instituts, Alexander Ginzburg, sprach dagegen von drei Tagen nach jeder Injektion.
In Russland zählten die Behörden zuletzt mehr als 28.500 Neuinfektionen und binnen eines Tages. Außerdem wurden 613 Tote registriert - so viele wie noch nie innerhalb von 24 Stunden.
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