Nach Notfallzulassung

Trump verspricht: „In 24 Stunden erste Impfung“

Ausland
12.12.2020 07:44

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat am Freitag dem Corona-Impfstoff des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer eine Notfallzulassung erteilt. Der sogenannte mRNA-Impfstoff von Pfizer/Biontech hat laut den Herstellern eine Wirksamkeit von rund 95 Prozent. In Großbritannien wird das Mittel bereits gespritzt. US-Präsident Donald Trump versprach nach der Zulassung in seinem Land: „Der erste Impfstoff wird in weniger als 24 Stunden verabreicht werden.“

Seine Regierung habe bereits damit begonnen, den Impfstoff des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und des US-Unternehmens Pfizer an alle US-Bundesstaaten zu verschicken. Deren Gouverneure würden entscheiden, an wen die Impfungen dort als Erstes verabreicht würden. Dies kündigte Trump in einem Video auf seiner Twitter-Seite an.

„Eine der größten Errungenschaften der Geschichte“
Trump betonte, Impfungen seien für alle Amerikaner kostenfrei. Mit Blick auf die Entwicklung des Impfstoffs in Rekordzeit sagte er: „Das ist eine der größten wissenschaftlichen Errungenschaften der Geschichte.“ Der Impfstoff werde Millionen Menschenleben retten „und die Pandemie bald ein für alle Mal beenden“. Trump präsentierte die Entwicklung als einen Erfolg seiner Regierung, was allerdings nicht zutreffend ist. Der Präsident sagte weiter: „Die Pandemie mag in China begonnen haben, aber wir beenden sie genau hier, in Amerika.“

(Bild: APA/AFP/Alex Edelman, AP, Krone Kreativ)

Wurde Chef der Arzneimittelbehörde mit Kündigung gedroht?
Im Vorfeld der Zulassung hatte es mehrere Medienberichte gegeben, wonach seitens des Weißen Hauses enormer Druck auf den Chef der US-Arzneimittelbehörde ausgeübt worden sei. Stephen Hahn sei zur umgehenden Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs gedrängt worden. Die „New York Times“ berichtete, Stabschef Mark Meadows habe Hahn gesagt, dieser solle andernfalls erwägen, nach einem anderen Job Ausschau zu halten. Hahn selbst sprach in einer Stellungnahme an US-Medien dagegen von „einer unwahren Darstellung des Telefonats mit dem Stabschef“. Die FDA sei „ermutigt“ worden, den Antrag von Biontech und Pfizer zügig zu bearbeiten. „Die FDA ist entschlossen, diese Genehmigung schnell zu erteilen.“ Die „New York Times“ berichtete, die Behörde habe die Zulassung ursprünglich für Samstagfrüh geplant gehabt. Es sei unklar, was eine um einen halben Tag beschleunigte Zulassung an Vorteilen bringe.

In den US-Labors wird bereits der Umgang mit den Kühlschränken geübt, in denen der Impfstoff bei minus 70 Grad Celsius gelagert werden muss. (Bild: APA/AFP/Mount Sinai Health System/Handout/Andrew Lichtenstein)
In den US-Labors wird bereits der Umgang mit den Kühlschränken geübt, in denen der Impfstoff bei minus 70 Grad Celsius gelagert werden muss.

Die Corona-Pandemie ist in den USA weiterhin außer Kontrolle. Am Mittwoch war die Zahl der Toten an einem einzelnen Tag erstmals bei mehr als 3000 gelegen. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen lag nach Statistiken der Johns-Hopkins-Universität in den vergangenen Tagen jeweils bei mehr als 200.000.

Notfallzulassung auch in Mexiko
Der Wirkstoff wurde am Freitag auch in Mexiko per Notfallgenehmigung zugelassen. Das Land meldete zuletzt binnen eines Tages 12.253 Coronavirus-Neuinfektionen. Weitere 693 Menschen starben an oder mit dem Coronavirus. Insgesamt wurden in Mexiko bisher 1,23 Millionen Coronavirus-Infektionen und 13.019 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 registriert.

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