Umstrittene Maßnahme
Corona: Tschechien verbietet Kaffee zum Mitnehmen
Nach den jüngsten Lockerungen steigen die Corona-Infektionszahlen in Tschechien wieder. Die Regierung in Prag hat bereits mit erneuten Verschärfungen gedroht. Der derzeit geltende Notstand wurde vor Kurzem bis zum 23. Dezember verlängert. Der Widerstand innerhalb der Bevölkerung wächst. Zahlreiche Maßnahmen werden als unsinnig erachtet. Wenig zur Beruhigung der Gemüter wird auch das jüngste Verbot beitragen: Der Verkauf des beliebten Coffee to go ist nun ebenfalls untersagt.
In der Verordnung des Minderheitskabinetts von Ministerpräsident Andrej Babis zu den Krisenmaßnahmen heißt es umständlich, der Verkauf „ausgeschenkter oder vor Ort hergestellter Getränke“ an Kunden zum Konsum „außerhalb der Innenräume“ werde verboten. Viele glaubten zunächst an einen Formulierungsfehler. Doch Gesundheitsminister Jan Blatny stellte inzwischen klar: „Das ist kein Irrtum - es zielt darauf ab, dass wir nicht auf Weihnachtsmärkten oder auf der Straße mit Bechern und Essen in der Hand herumlaufen.“
Empörte Kaffeetrinker: „Das wird uns bestimmt retten“
Für weitere Verwirrung sorgte Handelsminister Karel Havlicek. Seiner Ansicht nach sei Kaffee zum Mitnehmen erlaubt, wenn man den Becher „in einer Tasche nach Hause“ mitnehme. In den sozialen Medien ließen Kaffeetrinker ihrem Unmut freien Lauf. „Das ist die reine Verhöhnung“, meinte ein Internet-Nutzer. „Ich habe keine Zeit, morgens vor der Arbeit im Café zu sitzen“, klagte ein anderer. „Das wird uns bestimmt vor der Pandemie retten“, lautete ein sarkastischer Kommentar.
Seit Tagen steigen die Fallzahlen in Tschechien wieder an. Am Freitag meldeten die Behörden 5864 bestätigte Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Seit Pandemie-Beginn gab es mehr als 569.200 Infektionen und 9341 Todesfälle. Tschechien hat knapp 10,7 Millionen Einwohner.
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