Unterhalt zu hoch

Kloster in Frankreich wird zu Hotel umfunktioniert

Reisen & Urlaub
12.12.2020 13:46

Ein Hotelprojekt hat den Zuschlag zum Kauf der Domäne Pontigny erhalten, einem der Urklöster des Zisterzienserordens. Der Regionalrat Bourgogne-Franche-Comte als Besitzerin gab für 1,7 Millionen Euro dem Projekt der Francois-Schneider-Stiftung den Vorzug vor der traditionalistisch-katholischen Priesterbruderschaft Sankt Petrus. Die Bruderschaft wollte auf dem Areal ein Priesterseminar einrichten.

Auf dem Gelände mit neun Hektar Grün- und 6.000 Quadratmetern Gebäudeflächen soll nun ein gehobener Hotelkomplex mit einem Gourmet-Restaurant und einem Zentrum für zeitgenössische Kunst entstehen. Geplant ist auch ein Museum zur Geschichte der Zisterzienser. Ein Schwerpunkt soll auch auf regionalen kulinarischen Traditionen liegen, etwa regionaler Zisterzienser-Entwicklungen wie die Chablis-Weinberge oder der Käse von Epoisses. Der Grund für den Verkauf: Der Regionalrat will rund 200.000 Euro jährliche Unterhaltskosten für die Grün- und Gebäudeflächen loswerden.

„Ausverkauf spirituellen Erbes“
Der Kauf umfasst lediglich die Domäne, nicht jedoch die Nutzung der Kirche selbst. Diese übertrug der Vatikan 1954 als Mutterhaus der katholischen Missionsgesellschaft Mission de France. In sozialen Medien gab es Proteste gegen den staatlichen Verkauf an einen kommerziellen Anbieter. Kritisiert wurde ein „Ausverkauf spirituellen Erbes“.

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