Der per Haftbefehl gesuchte Ibiza-Videoproduzent lebte monatelang versteckt in der Wohngemeinschaft eines deutschen Aktivisten in einem hippen Berliner Stadtteil - diese seltsame Allianz weckt bei heimischen Ermittlern größtes Interesse. Es geht um versteckte Geldflüsse und die letzten großen Mysterien der Video-Falle.
Auf den ersten Blick haben ein vorbestrafter mutmaßlicher Hochkrimineller, der unter anderem auch mit 2,5 Kilogramm Kokain gedealt haben soll, und das bekannte Sprachrohr der umtriebigen Seenotretter Sea Watch nichts gemein. Möglicherweise verbindet die ungleiche Partnerschaft aber mit dem Platzen des größten politischen Skandals in der Geschichte der Zweiten Republik das gleiche Ziel.
Wenngleich freilich aus völlig unterschiedlichen Gründen. Bei dem 40-jährigen Ex-Sicherheitssöldner und Detektiv ging es nur ums Geld, der deutsche Flüchtlingshelfer war wohl - wie eher alle linken Aktivisten - daran interessiert, jede Beteiligung von Rechten in einer Regierung zu verhindern. Das ist mit der Veröffentlichung des Ibiza-Videos auch trefflich gelungen ...
Als der 40-jährige operative Leiter der Film-Falle in der Wohnung am Prenzlauer Berg verhaftet wurde, war er jedenfalls völlig überrascht. Einer der Hauptverdächtigen in dem Krimi dürfte sich sehr sicher gefühlt haben, lebte er doch schon zumindest ein halbes Jahr lang in dem Versteck.
Nach einem Rumänien-Flug mit offenbar gefälschten Dokumenten wurde Julian H. vom Flughafen Berlin weg bis zu seinem Unterschlupf observiert. Die Soko Tape hofft, mit dem Kronzeugen die letzten Geheimnisse des Falls klären zu können.
Christoph Budin, Kronen Zeitung
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