Die Gerüchteküche unterm Uhrturm brodelt seit Wochen auf Hochtouren - der Online-Gigant Amazon hat dem Vernehmen nach mehr als ein Auge auf die steirische Landeshauptstadt geworfen. Im Grazer Süden soll ein neues Verteilzentrum entstehen - es wäre der dritte derartige Standort für den US-Händler in Österreich.
Erst im vergangenen August hat der amerikanische Online-Handelskonzern in Wien-Liesing seinen zweiten Österreich-Standort eröffnet - in der knapp 8000 Quadratmeter großen Halle sind 120 Mitarbeiter beschäftigt. Bereits vor zwei Jahren ging das erste rot-weiß-rote Paket-Verteilzentrum von Amazon im niederösterreichischen Großebersdorf in Betrieb.
Grundstück im Süden
Als dritten Standort hat man schon seit längerer Zeit die steirische Landeshauptstadt im Visier - und wie es scheint, ist man nun bei der Suche auch fündig geworden. Die Wahl soll auf ein Grundstück in unmittelbarer Nähe zum Südgürtel gefallen sein, scharf an der Bezirksgrenze zwischen St. Peter und Liebenau.
Dem Vernehmen nach soll noch in diesem Jahr das Bauansuchen gestellt werden. Allerdings nicht von Amazon selbst, sondern von einem niederösterreichischen Projektentwickler, der darauf spezialisiert ist, seine Objekte nach Fertigstellung an internationale Logistik-Riesen zu vermieten. Für eine Stellungnahme war vorerst keines der beteiligten Unternehmen zu erreichen.
Konzern-Strategie sorgt für Kritik
Die bestehenden Verteilzentren in Österreich sind übrigens keine wirklichen Warenlager - vielmehr werden die Pakete von den großen Logistikzentren in Deutschland, Italien oder auch in Tschechien hierhergebracht und anschließend von externen Lieferunternehmen weiter an die Kunden ausgeliefert. Eine Strategie, die in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik geriet - und auch, dass Amazon in Österreich einen Umsatz von knapp 800 Millionen Euro pro Jahr generiert, aber keine Steuern bezahlt, ist für viele heimische Unternehmer ein Schlag ins Gesicht.
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