Bei hohen Fallzahlen

Rendi-Wagner empfiehlt Corona-„Weihnachtsruhe“

Politik
13.12.2020 14:06

SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner hält eine „Weihnachtsruhe“ für Österreich für geboten, sollten die Infektionszahlen bis nächste Woche nicht von derzeit um die 3000 unter 1000 sinken. Die Corona-Lage sei „nach wie vor ernst, vor allem, wenn man auf die Todeszahlen schaut“, sagte die Infektiologin am Sonntag. Sie stellte sich hinter die Forderung nach einer Nulllohnrunde als Beitrag der Politiker in der Corona-Krise.

Unter einiger Kritik an Versäumnissen der Regierung in der Vorbereitung auf den Covid-19-Herbst erklärte sich Rendi-Wagner in der ORF-„Pressestunde“ mit dem Weg der zuletzt wieder schrittweisen Lockerung zwar einverstanden. Sollte der harte Lockdown davor aber nicht einen Rückgang auf 1000 tägliche Neuinfektionen nächste Woche bringen, müsse man die Feiertage nützen, „damit wir im Jänner nicht eine böse Überraschung haben“.

Schließung des Handels ab 24. Dezember
Vom 24. Dezember bis 7. Jänner müsste man dann wieder „mehr Vorsicht walten lassen“ und den Handel wieder zusperren. Auch eine Verlängerung der Weihnachtsferien bis 10. Jänner kann sich Rendi-Wagner vorstellen - wiewohl sie einmal mehr für offene (zumindest Pflicht-) Schulen auch in Zeiten der Pandemie eintrat. Dringend nötig wären aber zweimal wöchentlich Antigen-Schnelltests für alle Lehrer und einheitliche Hygienekonzepte.

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Jetzt ist sicher nicht die Zeit für Silvesterpartys und Hüttengaudi.

Pamela Rendi-Wagner

Die von der Regierung vorgelegten - doch recht restriktiven - Maßnahmen für die Feiertage hält Rendi-Wagner prinzipiell für sinnvoll, ebenso den Verzicht auf den Wintertourismus: „Jetzt ist sicher nicht die Zeit für Silvesterpartys und Hüttengaudi.“ Aber sie fand auch Grund zur Kritik: Ständig geänderte Ankündigungen und Maßnahmen seien „sehr verwirrend, die Leute kennen sich nicht mehr aus“. Da gebe es „einigen Nachholbedarf, was die Kommunikation betrifft“.

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Sinn von Massentests schlecht kommuniziert
Ebenso bei den Massentests: Die seien schlecht vorbereitet und ihr Sinn schlecht kommuniziert worden. Die Regierung habe sich 60 Prozent Teilnahme als Ziel gesetzt, werden dürften es zwischen 20 und 30 Prozent. Offensichtlich habe die Regierung in den vergangenen Monaten - mit dem Vorsprung bei den Corona-Zahlen - auch das Vertrauen der Bevölkerung „verspielt“. Abhilfe schaffen könnten die neuen „Heimtests“ im Wohnzimmer. Wenn jeder Zweite diese nützt, könnte man damit einen weiteren harten Lockdown vermeiden, plädierte die SPÖ-Chefin neuerlich dafür.

Die List-Halle in Graz vor Öffnung der Teststraßen (Bild: Christian Jauschowetz)
Die List-Halle in Graz vor Öffnung der Teststraßen

Auf sehr viel bessere Kommunikation und Vorbereitung drängte sie bei der Corona-Impfung. „Es braucht Information und Aufklärung, Vertrauen ist der Schlüssel zu hohen Impfraten“, forderte sie eine klare Kommunikationsstrategie. Eine Impfpflicht lehnt sie ab, es brauche genügend Kommunikation und Information, dass „am Ende eine freiwillige aufgeklärte Impfentscheidung“ stehe. Rendi-Wagner selbst will sich „natürlich“ testen lassen - und mit einem EU-weit zugelassenen Impfstoff (den es ab Jänner geben soll) „ist Impfung jedem anzuraten“.

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Es braucht Information und Aufklärung, Vertrauen ist der Schlüssel zu hohen Impfraten.

Pamela Rendi-Wagner über die Corona-Impfung

„Müssen alle unseren Beitrag leisten“
Die von ihrem Parteikollegen Max Lercher erhobene - und auch schon von der FPÖ geteilte - Forderung nach einem Verzicht auf die Erhöhung der Politikergehälter im nächsten Jahr griff Rendi-Wagner auf: „In einer derartig großen Krise müssen wir alle unseren Beitrag leisten“, sagte sie. Das wäre eine „Frage der Gerechtigkeit“ und „das Mindeste“, was Politiker als Beitrag leisten könnten.

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