FedEx-Lkw unterwegs

Impfstoff-Auslieferung in den USA ist angelaufen

Ausland
13.12.2020 16:59

Nach einer Notzulassung durch die Gesundheitsbehörde FDA ist die Auslieferung von Corona-Impfstoffen des deutschen Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer in den USA angelaufen. Sonntagfrüh haben die ersten Sattelschlepper mit Impf-Einheiten das Pfizer-Werk in Michigan verlassen. Das Frachtunternehmen FedEx ist mit dem Transport des mit Trockeneis tiefgekühlten Impfstoffs betraut. Nun wird eine „beschleunigte Rückkehr zur Normalität“ erhofft.

FDA-Chef Stephen Hahn nannte die Notfallzulassung einen „bedeutenden Meilenstein im Kampf gegen diese verheerende Pandemie“. Biontech-Mitgründer Ugur Sahin sagte, die Zulassung und der anstehende Einsatz des Impfstoffes würden „helfen, Leben überall in den USA zu retten, und die Rückkehr zur Normalität beschleunigen“.

(Bild: AP Photo/Morry Gash, Pool)
(Bild: AP Photo/Morry Gash, Pool)

Lagerung bei minus 70 Grad
Mit Gesichtsmasken geschützte Arbeiter begannen kurz nach 6.30 Uhr Ortszeit mit dem Verpacken der Impfungen in Trockeneis. Das Serum muss bei minus 70 Grad Celsius gelagert werden. Sie nahmen die Kartons mit den Ampullen aus einem Gefrierschrank und verpackten sie in große blaue Kühlboxen, die in die drei Lkw verladen wurden.

(Bild: AP Photo/Morry Gash, Pool)

Sicherheitskräften wachen über Lkw
Die Fracht wurde von bewaffneten Sicherheitskräften in zwei Fahrzeugen verladen und zu einem nahe gelegenen Flughafen gebracht. Von dort wurden die Impf-Dosen unter anderem nach Kentucky und Tennessee geflogen. Von diesen Standorten ging die Verteilung an 145 Empfänger weiter. Pflegepersonal und ältere Menschen sollen schon am Montag die ersten Empfänger sein. Bis Ende Dezember sollen 2,9 Millionen Impfeinheiten verabreicht werden.

Ein mit dem Biontech-Präparat gefüllter FedEx-Lkw verlässt die Zentrale in Michigan. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Ein mit dem Biontech-Präparat gefüllter FedEx-Lkw verlässt die Zentrale in Michigan.

Trump: Gesundheitsbehörde „große, alte, langsame Schildkröte“
US-Präsident Donald Trump hatte zuvor die Behörde als „große, alte, langsame Schildkröte“ bezeichnet. Er versprach seinen Landsleuten auf Twitter erste Impfungen noch am Wochenende. Der für die Impflogistik zuständige Experte des Weißen Hauses, Gustave Perna, sagte jedoch, dass erst ab Montag geimpft werde.

Pfizer und Biontech hatten auch bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur die Zulassung des Corona-Impfstoffs beantragt. Eine Entscheidung darüber steht noch aus. Bereits Anfang Dezember hatten die britischen Behörden diesem Präparat eine Notfallzulassung erteilt. Am 8. Dezember hatte die Nordirin Margaret Keenan (90) die erste Impfung erhalten. Kanada, Bahrain, Saudi-Arabien und Mexiko folgten. Russische und chinesische Impfstoffe sind bereits in mehreren Ländern im Einsatz.

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