„Die Politik muss die drohende Klimakatastrophe endlich ernst nehmen“ - so lautet der Appell der Klimaaktivisten von „Fridays for future“ (FFF)-Vorarlberg. Mit persönlichen Briefen haben sie sich nun an alle Landtagsabgeordneten und Landesräte gewandt und ein Umdenken in der Klimapolitik eingefordert.
„Warum stehe ich immer wieder vor Ihrem Arbeitsplatz? Weil Sie in der Position sind, an Entscheidungen mitzuwirken!“ So steht es in einem der 43 Briefe, die von den Klimaaktivisten persönlich an die Landtagsabgeordneten und Landesräte geschrieben wurden.
Landtagspräsident Harald Sonderegger und Landesrat Johannes Rauch nahmen die Post am Samstag vor dem Landhaus entgegen. Mit im Gepäck hatten die jungen Aktivisten ein Transparent, auf dem „#FightFor1Point5“ zu lesen war - die Erderwärmung soll bis 2030 auf unter 1,5 Grad Celsius begrenzt werden. Dieses Ziel wurde im Pariser Klimaabkommen festgehalten, das vor genau fünf Jahren verabschiedet wurde.
„Wünschen uns, dass die Politik das Thema endlich ernst nimmt“
Doch die EU-Staaten sind weit davon entfernt. „Wir wünschen uns, dass die Politik das Thema endlich ernst nimmt“, erklärt der Sprecher von FFF-Vorarlberg, Johannes Hartmann. „Es muss ein Umdenken stattfinden. Wenn Projekte wie die S18 oder ein Feldkircher Stadttunnel weiterverfolgt werden, hat das mit Nachhaltigkeit nichts zu tun.“
Stattdessen werden Straßenprojekte geplant, die enorm viel Verkehr generieren und hunderte Millionen Euro verschlingen. Das Geld wäre anderswo besser investiert.
Johannes Hartmann, Sprecher von FFF-Vorarlberg
„Geld wäre anderswo besser investiert“
Wenn das Land die Klimaneutralität propagiere, müsse es danach auch handeln. „Stattdessen werden Straßenprojekte geplant, die enorm viel Verkehr generieren und Hunderte Millionen Euro verschlingen. Das Geld wäre anderswo besser investiert“, ist Hartmann überzeugt. Um die Erderwärmung zu reduzieren, brauche es deutlich größere Anstrengungen. Genannt werden dabei immer wieder eine ökosoziale Steuerreform oder die Abschaffung von klimaschädlichen Förderungen und Subventionen.
Philipp Vondrak, Kronen Zeitung
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