Die Corona-Massentests sind besonders bei der jüngeren Generation auf Zurückhaltung gestoßen. So wurden aus den Gruppen der Sechs- bis 17-Jährigen sowie der 18- bis 34-Jährigen etwa in Niederösterreich laut ORF die wenigsten Voranmeldungen verzeichnet. In anderen Bundesländern wurde Ähnliches beobachtet. „Wir haben viel mehr Pensionisten getestet als Junge“, berichtet ein Sanitäter der „Kärntner Krone“.
Während sich in der Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen bis Montagvormittag mehr als 168.000 Personen registriert hatten, gab es in der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen nur etwas über 94.000 Anmeldungen, wie das AGES-Dashbord zeigt. Allerdings könnte sich manche spontan entschlossen haben, doch noch zum Testen zu gehen. In vielen Gemeinden war es entgegen ersten Informationen dann doch möglich, zu den Teststationen zu gehen, ohne sich vorher angemeldet zu haben.
Auch aus anderen Bundesländern wurde Ähnliches berichtet. So sagte der Vorarlberger Coronavirus-Beauftragten des Roten Kreuzes, Roland Gozzi, gegenüber dem ORF, es seien vergleichsweise wenige junge Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund zum Testen gekommen.
„Wenn man will, hätte man es erfahren“
Warum diese Gruppen sich wenig testen lassen, liegt laut Gozzi nicht an den Ankündigungen. Die Aufrufe seien auf allen Kanälen in verschiedensten Sprachen verbreitet worden. „Wenn man will, dann hätte man eine Möglichkeit gehabt, das zu erfahren.“
Auch in Wien, Oberösterreich und dem Burgenland liefen die Massentests alles andere als erfolgreich. Am Ende gingen etwa in der Bundeshauptstadt nur 13,5 Prozent hin. Ausgelegt war die Aktion auf bis zu 1,2 Millionen Personen.
Infektion bei Jungen oft ohne Symptome
In Oberösterreich hatte der Linzer Jugendbeirat noch extra einen Aufruf an die jungen Menschen gestartet, an den Tests teilzunehmen: Da Corona-Infektionen bei jungen Menschen oft unbemerkt und ohne erkennbare Symptome verlaufen, das Virus aber dennoch weitergegeben werden kann, wäre eine Teilnahme dieser Gruppe besonders wichtig, hielt der Jugendbeirat fest. Dennoch blieb der Zustrom eher verhalten.
„Viel mehr Pensionisten getestet als Junge“
Dass die kostenlosen Corona-Massentests eher von Älteren in Anspruch genommen worden sein als von Jungen, zeigte sich ebenso in Kärnten. „Wir haben viel mehr Pensionisten getestet als Junge. Grundsätzlich war am Sonntag aber weniger los als an den ersten beiden Tagen“, berichtet ein Sanitäter gegenüber der „Kärntner Krone“, der bei den Testungen in der Klagenfurter Schleppe-Eventhalle mitgearbeitet hat.
50-Euro-Bonus fürs Testen angedacht
Obwohl der Run auf die Gratis-Checks bisher ausblieb, werden sie in Wien, Oberösterreich und Tirol für ein sicheres Weihnachtsfest verlängert. Zudem prüft das Gesundheitsministerium künftig eine Art Bonussystem. Wie berichtet, sollen Anreize ins Spiel kommen, um mehr Menschen zu motivieren - 50 Euro bzw. der Wert in Gutscheinen sind der Plan!
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