Nächster Durchgang

Massentests: „Es waren zu wenige Teilnehmer“

Wien
14.12.2020 12:18

In Wien ist am Sonntag der zehntägige Coronavirus-Massentest abgeschlossen worden. An den drei Standorten Stadthalle, Messe und Marx Halle wurden an die 235.000 Menschen untersucht - eigentlich zu wenige, wie die Vertreter des Bundesheeres und der an den Testungen beteiligten Einsatzorganisationen am Montag sagten. Die Vorbereitungen für den vom Bund für Jänner in Aussicht gestellten zweiten Durchgang laufen jedoch bereits. 

Insgesamt statteten 234.889 Personen den drei Testcentern einen Besuch ab. Das sind allerdings nur rund 13,5 Prozent aller testberechtigten Wienerinnen und Wiener ab sechs Jahren. Die Kapazitätsgrenzen wurden somit nicht erreicht, wie Militärkommandant Kurt Wagner ausführte. Denn konzipiert war die Aktion in Wien für bis zu 1,2 Millionen Menschen.

(Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)

„Hoffe, bei den nächsten Tests werden es mehr sein“
Man hätte sicher auch das Drei- oder Vierfache an Menschen betreuen können, zeigte er sich überzeugt. „Es sind leider zu wenige in Wien gewesen. Ich hoffe, bei den nächsten Tests werden es mehr sein“, sagte die Präsidentin des Samariterbundes Wien, Susanne Drapalik. Ob ein Anreizsystem hier Abhilfe schaffen könne, darauf wollte man sich am Montag nicht festlegen. Dies sei Sache der Politik, wurde betont.

Susanne Drapalik (Arbeiter Samariter Bund) (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Susanne Drapalik (Arbeiter Samariter Bund)

Wie Wagner und Drapalik sowie Rainer Haslinger von der Berufsfeuerwehr Wien berichteten, gibt es bereits Überlegungen für die Abwicklung der Massentestung im kommenden Jahr. Ein neues Setting soll demnach dafür sorgen, dass man mit etwas weniger Sanitätspersonal auskommt, ohne die Kapazitäten insgesamt einzuschränken. Entsprechende Pläne würden derzeit erarbeitet.

Großes Wegräumen ist nicht angesagt
Großes Wegräumen ist jedenfalls nicht angesagt. „Ein Großteil der Infrastruktur bleibt bestehen“, betonte Wagner. Man werde diese in den Hallen belassen. Lediglich die Leitsysteme bzw. Absperrungen vor den Einrichtungen werden abgebaut. Im Austria Center können sich Wienerinnen und Wiener auch weiterhin kostenlos testen lassen, wie die „Krone“ vorab erfuhr.

Rainer Haslinger (Berufsfeuerwehr Wien) (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Rainer Haslinger (Berufsfeuerwehr Wien)

„Ich denke, dass es gelungen ist, einen wirkungsvollen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung zu leisten“, zeigte sich der Wiener Militärkommandant trotz des hinter den Erwartungen gebliebenen Zustroms zufrieden. Das Feedback jener Personen, die sich testen haben lassen, sei sehr positiv gewesen, freute er sich. Das Bundesheer war in Wien mit insgesamt 2000 Menschen - darunter ziviles und militärisches Personal - im Einsatz. Die Hälfte davon sei aus anderen Bundesländern gekommen.

Kurt Wagner (Militärkommando Wien) (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Kurt Wagner (Militärkommando Wien)

Resultate bereits großteils veröffentlicht
Die Resultate der Massentests in Wien sind großteils bereits am Sonntagabend veröffentlicht worden. Getestet wurde mittels Antigenverfahren. Wer dort positiv war, wurde in weiterer Folge einem PCR-Test unterzogen. 1522 solcher Gurgeltests wurden durchgeführt, wobei hier auch Personen untersucht wurden, bei denen zuvor aus bestimmten Gründen kein Schnelltest-Abstrich gemacht werden konnte. Insgesamt sind jedenfalls 592 positive Fälle entdeckt worden. Lediglich bei den am Sonntag getesteten Personen stehen die Ergebnisse noch aus.

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