Nun länger geöffnet
Vor Lockdown: Ansturm auf Friseure in Deutschland
Friseure in Deutschland erleben gerade einen riesigen Kundenansturm. Gerade vor dem am Mittwoch beginnenden Lockdown wollen sich alle offenbar noch einmal eine schöne Frisur machen lassen, die Geschäftsleute verlängerten dafür extra ihre Öffnungszeiten. „Das ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders, aber die Friseure sind absolut verzweifelt“, so Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks.
Am Sonntag hatten die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten einen harten Lockdown ab dem 16. Dezember beschlossen - neben vielen Geschäften müssen auch Dienstleister wie Friseure schließen.
Lockdown im umsatzstärksten Monat des Jahres
Normalerweise sei der Dezember für Salons der umsatzstärkste Monat des Jahres, da sich kurz vor den Feiertagen noch mal viele Menschen die Haare schneiden ließen. „Dieser zweite Lockdown bedroht die Existenzen unseres Handwerks“, sagte Müller. Über das gesamte Jahr rechnet der Verband mit Umsatzeinbrüchen von rund 30 Prozent. Im Frühjahr mussten die Friseure schon einmal für sechs Wochen schließen und durften anschließend unter Auflagen wie Mindestabstand zwischen den Frisierplätzen wieder öffnen.
„Dieser zweite Lockdown bedroht die Existenzen unseres Handwerks.“
Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks
Ruf nach Wirtschaftshilfen
Die Friseure wollten alles tun, um Infektionen zu verhindern, und seien von der Politik für ihre Hygienekonzepte gelobt worden, sagte Müller. „Es ist aber so, dass wir aufgrund dieser Maßnahmen weniger Kunden bedienen können.“ Um Friseure vor der Insolvenz zu bewahren, müssten die Wirtschaftshilfen jetzt schnell und effektiv fließen. „Beim Friseurhandwerk geht es um Kleinbetriebe. Da ist die Hilfe schon notwendig, um die Miete zu bezahlen für das Ladengeschäft.“
Die Salons hoffen demnach, dass sie ab Mitte Jänner wieder Kunden bedienen können. Dann könnten sie auch verunglückte Selbstversuche auf den Köpfen korrigieren, sagte Müller. „Das ist ein Thema, das wir mit Leichtigkeit erledigen. Erst einmal geht es aber darum, Existenzen zu sichern.“
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