Rund zwei Millionen - oder 22,6 Prozent - der etwa 8,86 Millionen Österreicher sind in den vergangenen beiden Wochen zur ersten Runde der Massentests erschienen. Rund 4200 erfuhren dabei, dass sie das Coronavirus in sich tragen. Im kommenden Jahr soll eine weitere Testtranche folgen. Obwohl die Akzeptanz unter den Erwartungen blieb, sprach Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) von einem „guten Start“. Kritik gab es hingegen von der Opposition.
Die Ergebnisse fielen regional höchst unterschiedlich aus: In Niederösterreich erschienen 542.960 Menschen zu den Tests, was eine Quote von 35,73 Prozent der Testberechtigten bedeutete. In Wien waren es dagegen nur 13,5 Prozent der Testberechtigten, die tatsächlich teilnahmen. Die Positivquote der Tests lag österreichweit bei etwa 0,2 Prozent, mit regional durchaus großen Unterschieden: In Kärnten waren es etwa 0,53 Prozent.
Anschober: „4200 Menschen aus dem Infektionsgeschehen geholt“
Anschober sah einen „gelungenen Schritt zur Eingrenzung der Pandemie in Österreich“, wie er am Montag bei einer Pressekonferenz mitteilte. 4200 Menschen, die sonst, ohne es zu wissen, andere Menschen angesteckt hätten, seien aus dem Infektionsgeschehen geholt worden. Auf diese ersten Massentestungen könne man nun gut aufbauen und sie weiterentwickeln - für eine zweite Runde nach den Feiertagen, für Tests von Berufsgruppen, die in einem intensiven Kontakt zu anderen stehen, und für Testungen in Regionen mit einem besonders hohen Infektionsgrad.
Deutsch: „Miserables Corona-Management der türkis-grünen Regierung“
Kritik gab es hingegen von der Opposition: SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch sah in der „geringen Beteiligung an den Massentests einen weiteren Beweis für das miserable Corona-Management der türkis-grünen Regierung“. Die geringe Beteiligung müsse ein Weckruf sein: „Denn ganz offensichtlich hat die Bevölkerung aufgrund des türkis-grünen Managements by Chaos, mangelhafter Vorbereitung sowie schlechter und widersprüchlicher Kommunikation das Vertrauen in das Krisenmanagement der Regierung verloren", sagte Deutsch.
Die NEOS plädierten dafür, die Tests zu den Menschen zu bringen. „Anstatt teure Anreize zu setzen, um die Bevölkerung zum Test zu bewegen, muss die Regierung Testangebote an hoch frequentierten Orten schaffen“, sagte NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker.
Zahl der Intensivpatienten gestiegen
Unterdessen zeigte die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der pro Tag pro 100.000 Einwohner Neuinfizierten in den vergangenen sieben Tagen - am Montag österreichweit wieder nach oben. Sie lag am Montag bei 217,5, am Sonntag war sie noch bei 213,8 gelegen. Anschober sah den Grund dafür in der höheren Zahl der eingemeldeten PCR-Tests, mit denen ja auch die Ergebnisse der positiv ausgefallenen Massentests überprüft wurden. Leichte Anstiege gab es am Montag auch bei der Zahl der Hospitalisierten und der Zahl der Intensivpatienten.
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